■ Asyl/Urteil: „Verteilung“ gestoppt
Berlin (taz) – Die Praxis der Ausländerbehörden, neuankommende bosnische Kriegsflüchtlinge nach einem bestimmten Schlüssel auf die einzelnen Bundesländer zu verteilen, ist rechtswidrig und entbehrt „jedweder rechtlicher Grundlage“. Das hat jetzt das Berliner Verwaltungsgericht entschieden. Es gebe weder verbindliche Verteilungsschlüssel noch für die Betroffenen rechtlich anfechtbare Verwaltungsakte. Als einzige Rechtsgrundlage komme der im Zuge des „Asylkompromisses“ neu geschaffene Paragraph 32a Ausländergesetz in Betracht, der Bürgerkriegsflüchtlingen einen gesicherten Sonderstatus zuspricht. (AZ: VG 35 A 3599.94)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen