: Asbestverbot für Gesamtdeutschland
Berlin (taz) - Jetzt auch noch Asbest. 50.000 Tonnen des krebsauslösenden Faserstoffes werden noch heute jährlich in der Deutschen Demokratischen Republik verarbeitet. Nach einer Information der Westberliner Umweltsenatorin Michaele Schreyer wurden allein in Ost-Berlin seit 1965 etwa 500 Kilometer Asbestzementrohre für die Trinkwasserversorgung verlegt. In der Umgebung des führenden Asbestverarbeitungsbetriebes in Magdeburg seien in der Luft bis zu 7.000 Fasern pro Kubikmeter gemessen worden. Der in der Deutschen Demokratischen Republik gültige Grenzwert betrage 800 Fasern. In der Bundesrepublik werden Werte von 400 Fasern und weniger diskutiert. Schreyer wies darauf hin, daß auch in der Bundesrepublik Deutschland weiterhin asbesthaltige Produkte bei öffentlichen Bauvorhaben verwendet würden. Dies, obwohl die gesundheitsgefährdende Wirkung bei Produktion und Anwendung seit Jahrzehnten bekannt sei. In West-Berlin werde deshalb seit Ende vergangenen Jahres auf Asbest im Hoch- und Tiefbau der öffentlichen Hand verzichtet. Die zuständigen Umweltminister Töpfer und Stenberg forderte die Senatorin auf, Asbest schnellstens bundesweit zu verbieten. Bis dahin sollten „die öffentlichen Haushalte die Verwendung asbesthaltiger Produkten explizit ausschließen, anstatt weiter die Altlasten von morgen zu schaffen“.gero
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