Bisher stellte Merkel Italien gerne als Klotz am Bein der EU dar. Nun hat das Land eine respektable Regierung, und Merkel sollte sich an die eigene Nase fassen.
Beim Treffen zur Eurokrise gab es kaum Ergebnisse. Man kann nur hoffen, dass Merkel nicht ernsthaft glaubt, es würde reichen, nur zu sparen – sondern dass sie gewohnt taktiert.
Es deutet vieles darauf hin, dass sich die Schuldenkrise weiter verschärft. Dann werden viele sagen, Deutschland sei schuld – und sie hätten damit recht.
SCHULDENKRISE Angesichts weiter steigender Zinsen für neue Schulden geraten nach Italien nun auch Spanien und Frankreich unter Druck. Doch Merkel bleibt hart. Kein zusätzlicher Aufkauf von Anleihen
Merkel weigert sich auch weiterhin, die EZB stärker zur Rettung der Schuldenländer einzuspannen. Und Bundesbank-Chef Weidmann malt den Schrecken der Hyperinflation an die Wand.
Die spürbare Panik vor einer Entwertung des Euro ist unbegründet. Anders als 1923 und 1948 sind die Ersparnisse auf der Bank sicher - wenn auch bei Minizinsen.
Nach dem EU-Gipfel steht Nicolas Sarkozy noch stärker in der Kritik als zuvor. Jetzt ist nämlich klar, dass Deutschland auch ohne Frankreich dirigieren kann.
Frank Schäffler hat die gesammelten Unterschriften für den FDP-
Mitgliederentscheid abgegeben. Generalsekretär Lindner kündigt einen Gegenvorschlag der Parteispitze an.
Die Situation hat sich verschlechtert, sagt Christian Dreger vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Selbstkritisch kommentiert er die Kurzatmigkeit von Prognosen.