■ Mit einer "Wirtschaftsdiktatur" will der russische Ministerpräsident die Krise in den Griff bekommen. Rußland-Experte Hishow hält die Maßnahmen für widersprüchlich und schwammig
■ Der jüngste Regierungswechsel ist ein Werk des Großkapitals. Dabei hatte vor allem Boris Beresowski seine Hand im Spiel. Jetzt sucht der Finanzmagnat wieder profitable Koalitionen
Rußlands Krise zieht auch Moskaus Ostsee-Provinz Kaliningrad an den Rand des Abgrunds. In einer Woche sind die Preise um fast 100 Prozent gestiegen. Chaos facht die Debatte um eine Autonomie des Gebietes wieder an ■ Aus Kaliningrad Thoralf Plath
■ Vor dem amerikanisch-russischen Gipfeltreffen: Der designierte Premierminister Viktor Tschernomyrdin muß sich seine Wahl durch das Parlament in Moskau teuer erkaufen. Mit seiner Ernennung wird die politische Macht von Präsident Boris Jelzin kräftig beschnitten
Die Schwäche des Bankensektors macht die Wirtschaftskrise für Rußland so bedrohlich. Aber die Zentralbank kann sich nicht entscheiden, was sie tun soll ■ Aus Moskau Barbara Kerneck
■ Sichtlich angeschlagener Kremlchef gibt Erklärung ab. Zuvor stimmte er einem Verstaatlichungsprogramm zu. Duma bereitet unbeeindruckt Rentenregelung vor
■ Während Rußlands Premier in spe, Tschernomyrdin, noch vorgibt, die radikalen Sanierungsmaßnahmen seines Vorgängers in Angriff nehmen zu wollen, propagiert eine Kommission unter Beteiligung des Premiers, des Parlaments und der Zentralbank die Rückkehr zum Staatskapitalismus
■ Paul Welfens, Präsident des Europäischen Instituts für Internationale Wirtschaftsbeziehungen der Universität Potsdam, über notwendige Reformen in Rußland und das Scheitern des IWF
Nachdem die russische Regierung die Umschuldung ihrer Staatsanleihen verkündete, stürzte der Rubel noch weiter ab. Der Devisenhandel mußte ausgesetzt werden ■ Von Nicola Liebert