Peking spricht mit der "Dalai Clique" und das IOC kann aufatmen. So positiv die Ankündigung von Gesprächen auch ist, ihr Inhalt und Verlauf sind noch völlig offen.
Worüber sich US-Staatssekretärin Dobriansky mit dem Oberhaupt der tibetischen Buddhisten unterhalten hat, wurde nicht bekannt. Peking kritisiert das Treffen aber.
Laut Chinas Staats- und Parteichef hat der Tibet-Konflikt nichts mit Menschenrechten, ethnischen oder religiösen Fragen zu tun, sondern allein mit nationaler Souveränität.
Chinas Rückfall in scharfe Anti-Tibet-Rhetorik hat die Hürden für einen Kompromiss unnötig erhöht. Westliche Proteste und Beobachung geben den Hardlinern Aufwind.
Für Niedersachsens Links-Fraktionschef Manfred Sohn haben die Mönche in Tibet den ersten Stein geworfen. Er lobte die DDR, den Fernsehpropagandisten Karl-Eduard von Schnitzler hielt er für unendlich wertvoll
Die Demonstrationen gegen China helfen dem Land letztlich bei seiner Öffnung. Darüber dürfen auch die rückständigen Reaktionen des Regimes in Peking nicht hinwegtäuschen.
Die Rede der Hamburger Linkspolitikerin Christiane Schneider war kein Skandal, sondern eine Ungeschicklichkeit. Die Empörung über den "Tibet-Eklat" sagt mehr über die Empörten aus.
Die Vize-Vorsitzende der Hamburger Links-Fraktion, Christiane Schneider, löst mit ihrer Rede zur Tibet-Frage einen Eklat in der Bürgerschaft aus. Der indirekte Vergleich zwischen Chomeini und dem Dalai Lama war „ein blöder Fehler“, sagt sie mittlerweile
Die Unruhen in Tibet überschatten auch die Ankunft des olympischen Feuers in Peking. Aus Furcht vor Störungen wurde die Polizeipräsenz auf dem Tiananmen-Platz erhöht.
Pekings Regierung sollte den Dialog mit dem Dalai Lama suchen, fordert der chinesische Intellektuelle Shang Dewen. Sonst besteht die Gefahr, dass versucht wird, die Unabhängigkeit Tibets mit Gewalt zu erzwingen.
Wer die Tibet-Krise verstehen will, sollte Eliot Pattison lesen. In seiner fünfteiligen Krimiserie beschreibt der amerikanische Schriftsteller den Konflikt in seiner ganzen Widersprüchlichkeit.
Zu dritt sitzen sie in der Kneipe: Ein Musiker, ein Künstler, ein Student. Ihr Ziel: Mit dem Handy versuchen sie, den tibetischen Widerstand zu vernetzen.
Es wäre historisch gesehen konsequent, wenn der Dalai Lama als politischer Führer der Tibeter abtritt. Dann könnte Chinas KP ihn auch nicht mehr zum Sündenbock machen.
Wer mit dem Zug von Lhasa nach Xining fährt, erlebt wie verschieden die Tibeter über Chinas Führung denken: Mönche haben Angst, Dörfler freuen sich über wachsenden Wohlstand.
Georg Blume wundert sich darüber, dass so wenig versuchten, nach Tibet zu gelangen. Er erzählt, wie er die Ausweisung herauszögerte. Und warum er Türsteher brauchte.