KUNST Mit seinen Graffiti-Botschaften verstört Rafal Betlejewski derzeit viele Polen. Ist der Satz, den der Aktionskünstler an Hauswände und Mauern sprüht, antisemitisch – oder eine Form der Erinnerungskultur, die endlich auch Widerhall findet?
ZEITGESCHICHTE Litauer, Juden, Polen: Im ehemaligen „Jerusalem des Nordens“ gibt es so viele Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg, wie es Nationalitäten gibt. Eine Reportage
Seit vier Jahrzehnten bemühen sich ausgebürgerte Juden um die polnische Staatsbürgerschaft. Auch heute noch gleicht es einem Spießrutenlauf, an einen EU-Pass zu gelangen.
Erstmals seit dem Holocaust setzt Polens jüdisch-orthodoxe Gemeinde ein jüdisches Gotteshaus und eine Rabbinerschule mit eigenen Mitteln wieder instand. Für die Bewirtschaftung braucht die kleine Lubliner Gemeinde Unterstützung aus Warschau
Wessen gedenken? Ein Kongress in Potsdam widmete sich der Frage, wie sehr die Erinnerungspolitik weiterhin Deutsche, Polen und Juden auch jenseits von nationalen Grenzen verbindet. Viele israelische Jugendliche sehen jedoch in der polnischen Bevölkerung vor allem die Helfershelfer des Holocaust
Während die Prozna-Straße, die letzte „jüdische“ Straße Warschaus, mehr und mehr verfällt, entsteht wenige Straßen weiter ein neues und gläsernes „Museum der Geschichte der polnischen Juden“
Sechzig Jahre nach der Befreiung von Auschwitz erinnern bei einer offiziellen Gedenkfeier auf dem KZ-Gelände Holocaust-Überlebende und Politiker daran, dass damals nicht alles getan wurde, um den Völkermord zu verhindern
Europas neuer Antisemitismus (3): Die Mitgliedschaft in der EU dürfte der polnischen Gesellschaft helfen, ihre schizophrene Haltung gegenüber den Juden zu überwinden
Roman Polanskis Spielfilm „Der Pianist“ schildert, wie der jüdische Musiker Wladyslaw Szpilman das Warschauer Ghetto überlebte. Polnische Kritiker mögen den Film nicht: „Man möchte mehr fühlen“