EU-Kommissarin Emma Bonino setzt sich leidenschaftlich für Menschenrechte und Flüchtlinge ein. Ja, man brauche die Hilfe der Militärs der gegenwärtigen Situation zum Aufbau der Lager, „aber da endet ihre Aufgabe“, meint sie im Gespräch mit ■ Bettina Gaus
1989 wurde es versäumt, die UNO zu einem durchsetzungsfähigen Imstrument für eine neue, friedliche Weltordnung aufzuwerten. Deshalb erleben wir heute im Kosovo-Krieg die Bankrotterklärung der Weltorganisation ■ Von Sergio Pitol
■ UN-Flüchtlingshilfswerk fordert Europa auf, die Nachbarländer des Kosovo zu entlasten und Flüchtlinge aufzunehmen. UNO: Die Flüchtlingskrise kann Jahre dauern
Die europäischen Staaten können sich nicht auf eine koordinierte Flüchtlingspolitik einigen. Alle wollen helfen, aber nach Möglichkeit nicht im eigenen Land ■ Von Thomas Dreger
■ Die arabische Welt ist erstaunt: Auf dem Balkan führt die verhaßte Supermacht Krieg, um Muslime zu schützen. Doch das könnte zum Präzedenzfall auch für den Nahen Osten werden
■ Außenminister Joschka Fischer baut bei seiner Friedensinitiative für den Kosovo auf die UNO, will perspektivisch Vetopositionen im Sicherheitsrat an Pflichten knüpfen und mahnt seine Partei, nicht die Handlungsfähigkeit der Regierung zu gefährden. Der PDS wirft der Grüne Zweckpazifismus vor
Die diplomatischen Drähte laufen heiß: Fischers Friedensplan, die Vermittlungsbereitschaft von Annan und die Einbindung Rußlands in einen Lösungsversuch für das Kosovo ■ Von Andreas Zumach
■ Etwa 100.000 Kosovo-Albaner, die seit einer Woche auf beiden Seiten der jugoslawisch-makedonischen Grenze ausharrten, wurden erneut vertrieben. Jugoslawien schließt weitere Grenzübergänge, um Massenflucht zu stoppen
■ Die Nato entscheidet sich für Militärschläge gegen Jugoslawien. Wenn sie es damit nicht schafft, Belgrads Krieg im Kosovo schnell zu beenden, droht das größte Fiasko ihrer Geschichte
■ Nach dem Abzug der OSZE-Beobachter beginnt im Kosovo eine neue Großoffensive: Häuser gehen in Flammen auf, Tausende Menschen müssen fliehen. Die Nato gibt dem jugoslawischen Präsidenten eine letzte Frist von „wenigen Stunden“
■ Alle 1.400 OSZE-Beobachter verlassen nach dem Scheitern der Pariser Konferenz die Provinz. Die Außenminister Cook und Védrine sehen keinen Anlaß, weiter zu reden. Rußland warnt die Nato erneut vor Luftangriffen auf Serbien