■ Wenn Joschka Fischer und Gerhard Schröder heute in Washington die Leitlinien rot-grüner Außenpolitik erörtern, besteht das Kunststück darin, die USA nicht zu verprellen. Washington erwartet von der deutschen Regierung das Bekenntnis zur Westbindung, gerade jetzt in der Kosovo-Frage. Kein Problem für die SPD. Für Grüne schon: Sollte die Nato ohne Mandat der UNO eingreifen, wird ihnen ein Sprung abverlangt, den sie in der Opposition nie gemacht hätten
■ Nach Berichten über ein Massaker sucht der Sicherheitsrat eine gemeinsame Haltung. Solana rechnet mit russischer Zustimmung, wenn sich die Berichte als wahr herausstellen
■ In der Debatte um Kampfeinsätze in Bosnien waren die Bremer Grünen in der Bundespartei vorne. Jetzt zetteln sie die Debatte über ein militärisches Eingreifen im Kosovo an
■ Bundesaußenminister Kinkel will UNO zur Lösung des Konfliktes im Kosovo einschalten. Nato-Rat berät über Militäroptionen. UNO-Friedenstruppe in Makedonien wird aufgestockt
Eine Konferenz der Sozialistischen Internationale ging der Frage nach, ob es ein gemeinsames sozialdemokratisches Projekt in Europa geben kann oder ob weiterhin das Motto gilt: Jeder für sich, und das Kapital gegen alle ■ Aus Berlin Christian Semler
Bundesvorstand will mit eigenem Beschluß eine Diskussion auf dem Länderrat vermeiden. Bundestagsabgeordnete Beer wünscht Kompromiß mit den Realos ■ Aus Bonn Bettina Gaus
Der bündnisgrüne Fraktionschef Joschka Fischer sieht schwierigen Wahlkampf. Vorstandssprecher Jürgen Trittin hält Partei nicht für gespalten ■ Aus Bonn Bettina Gaus
■ Deutschland schiebt trotz Kritik des UN-Flüchtlingshilfswerks weiter Asylsuchende in Bürgerkriegsregion ab. Wegen Unterdrückung der Kosovo-Albaner beschließt Bosnien-Kontaktgruppe Waffenembargo gegen Jugoslawien