Vor zehn Jahren versprachen Regierungschefs aus aller Welt, die Zahl der Armen zu halbieren. Jetzt ist klar, dass Deutschland seine Zusagen nicht halten wird. Nur der Minister gibt das nicht zu
Zynisch die Entschuldigung, in der Krise sei nun einmal nicht mehr drin. Stärker als Industrieländer sind Entwicklungsländer von der Krise betroffen, an der sie unschuldig sind.
Es ist Halbzeit bei der UN-Klimakonferenz in Bonn: Verhandelt wird, wie die Entwicklungsländer an die zugesagten Soforthilfen kommen. Die EU will 7,55 Milliarden geben.
Die fatale Handlungslogik hinter dem Bundeswehr-Einsatz war schon immer: In Afghanistan geht es um viel, nur nicht um die Belange der Bevölkerung vor Ort.
Während das Verteidigungsministerium monatelang über eine Entschädigung der Opfer des Bombardements verhandelte, hilft die IOM schon zehn Familien. Dahinter steht ein Hilfswerk der USA
Laut eines OECD-Berichts sank der Anteil der Entwicklungshilfe an der deutschen Wirtschaftsleistung im letzten Jahr. Die Rede ist von einer "eklatanten Diskrepanz".
Die UNO versucht, 11,5 Milliarden Dollar für Haiti zu sammeln. Bislang flossen 200 Millionen. Priorität der Regierung: Der Wiederaufbau des Regierungsviertels.
Die GTZ erforscht in Thailand, ob Ölpalmen ökologisch angebaut werden können. Greenpeace kritisiert Zertifkate des "Runden Tischs Palmöl" als "zu lasch".
FDP-Entwicklungsminister Dirk Niebel scheint bereit, die Macht der Organisation GTZ einzuschränken und neue Gesellschaft zu schaffen. Möglicher Name: "Deutsche Entwicklungs-Kooperation".
Es gibt kaum zusätzliche Gelder für den Klimaschutz, der Großteil der Mittel wird nur umgeschichtet. Die fragwürdige Umverteilung gefährdet aber mehr als nur die Glaubwürdigkeit Deutschlands.
Statt zusätzliches Geld für Klimaschutz bereit zu stellen, schichten die Haushälter überwiegend Mittel um. Die Opposition sieht einen klaren Bruch des Kopenhagen-Versprechens.
KUNST Mit seinen Graffiti-Botschaften verstört Rafal Betlejewski derzeit viele Polen. Ist der Satz, den der Aktionskünstler an Hauswände und Mauern sprüht, antisemitisch – oder eine Form der Erinnerungskultur, die endlich auch Widerhall findet?
WIRTSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEIT Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel fusioniert die großen Hilfsorganisationen GTZ, DED und Inwent – und fast alle finden das gut