Stefan Mappus bestreitet jede Einflussnahme beim brutalen Polizeieinsatz im Stuttgarter Schlossgarten: Dafür gibt es tatsächlich keine Beweise. Aber Indizien.
Die Republik bewegt sich wieder. 2010 ging es viel um den Bahnhof in Stuttgart und die Anti-Atom-Bewegung. Doch die soziale Frage geriet dabei ins Abseits. Eine Bilanz.
Bernd-Wilfried Kießler ist Dauerdemonstrant. Christine Prayon stieß später dazu. Warum sie auch nach der Schlichtung demonstrieren? "Es gibt keinen Grund aufzuhören".
Frostdezimierte Demonstranten in Stuttgart verbeißen sich ins aussichtslose "Weg mit!". Die Konservativen ziehen sich zurück ins Schneckenhaus. Aber die Vision lebt.
Das Dilemma der Grünen ist, dass es wohl keine bessere Lösung gibt, als die Schlichtung als Erfolg zu verkaufen, gleichzeitig aber weiter für den Kopfbahnhof einzustehen.
STUTTGART 21 Mehrere tausend demonstrierten am Samstag wieder gegen das Bahnprojekt. Erstmals kritisierten die Bahnhofsgegner auch Schlichter Heiner Geißler scharf. Auf die Verbesserungen, die er verlangt, geben sie wenig
STUTTGART 21 Grüne halten die Finanzierung des neuen Bahnhofs durch das Land für verfassungswidrig und berufen sich dabei auf Rechtsgutachten. Damit ist der Weg zu einem Volksentscheid juristisch verbaut
Befürworter und Gegner des Bahnprojekts werfen sich gegenseitig Täuschung bei zusätzlichen Kosten vor. Die Verkehrsministerin spricht von "Horrorzahlen" der Opposition.
War es das jetzt? Nach der Schlichtung, die eigentlich keine war, hängt viel davon ab, was in der Bürgerbewegung steckt. Die Landtagswahl wird es zeigen.
Am Ende fanden es alle prima, über "Stuttgart 21" geredet zu haben. Dennoch will Geißler am Tiefbahnhof festhalten, während die Gegner auf den "Stresstest" hoffen.
Absurd, dass die Idee des Bürgerhaushalts in Deutschland bislang kaum zur Kenntnis genommen wurde. Das zu ändern kann der Erfolg der Schlichtung von Stuttgart sein.
Die Schlichtung war die einzige Möglichkeit, die Verständigung in Stuttgart wieder herzustellen, so Beobachter Frank Brettschneider. So ein Verfahren müsste aber am Anfang jeder Planung stehen.
Stuttgarts Polizeipräsident sagt vor dem Untersuchungsausschuss zu den Einsätzen gegen Stuttgart-21-Proteste aus. Für ihn haben die Bahnhofs-Gegner einfach nur die Polizei behindern wollen.