In den 80ern richteten sich die Krawalle gegen rassistische Polizeigewalt. Heute kennen weder Polizei noch Mob den Unterschied zwischen Politik und Niedertracht.
GROSSBRITANNIEN Die Unruhen breiten sich im Land aus: Schwere Auseinandersetzungen in Birmingham. Polizei meldet 1.300 Festnahmen. 16.000 Polizisten patrouillieren in London
Der chinesische Künstler Ai Wei Wei beschreibt einen Aufruhr in der Provinz, an den die Unruhen in England erinnern. Hier wie dort geht es um ein Gefühl der Ohnmacht.
Großbritannien wartet darauf, ob Gewalt und Plünderungen in der Nacht weitergehen. Ladenbesitzer in London wappnen sich mit Holzscheiten und Metallstangen.
GROSSBRITANNIEN Nach drei Nächten des Brandschatzens und Plünderns ordert Premier Cameron 10.000 zusätzliche Polizisten in die Hauptstadt. Schäden in Milliardenhöhe. Bislang mehr als 500 Festnahmen und ein Todesopfer SEITE 3, 14
Die britische Metropole ist zwar nicht sozial und geografisch segregiert, Arme und Reiche leben nebeneinander. Aber es sind Parallelgesellschaften entstanden.
Nach den Unruhen in Tottenham kommt London nicht zur Ruhe: Die Krawalle weiten sich auf andere Viertel aus. Auch am Montagabend wurde wieder gezündelt und geplündert.
Das arrogante Verhalten und die Lügen der Polizei in London haben zur Wut der Anwohner beigetragen. Die Ereignisse erinnern sehr an einen ähnlichen Fall von 1985.
GROSSBRITANNIEN Der Tod eines 29-Jährigen nach einer Schießerei mit der Polizei löst im Stadtteil Tottenham die schwersten Unruhen seit vielen Jahren aus
In Tottenham kursierten Gerüchte, ein Anwohner sei ohne Not von der Polizei erschossen worden. Erst protestierten Anwohner friedlich, dann brannten Autos und Häuser.
Höchste Sicherheitsstufe in Dublin. Mehrere IRA-Splittergruppen bezeichnen die Königin als legitimes Ziel. Potenzielle Störer wurden prophylaktisch weggesperrt.
GROSSBRITANNIEN Hunderttausende protestieren in London gegen die Sparpolitik der Regierung. Bei Zusammenstößen mit der Polizei werden 80 Menschen verletzt