Die Besetzung der tschechischen Fernsehstudios ist keine „nachholende Revolution“, sondern eine konsequente Fortsetzung des demokratischen Aufbegehrens von 1989
Der Streik der tschechischen Fernsehmacher entwickelt sich zur politischen Krise. Ein Studiogebäude ist besetzt, die Nachrichten sind von gestern, die Künstler des Landes solidarisieren sich, die EU guckt aber erst mal nur vorsichtig zu
Alles nur Gerüchte? Der eine klagt über einen Rippenbruch. Eine andere stürzt sich aus dem Fenster der Polizeiwache. Ein Dritter kassiert Tritte ins Gesicht
Globalisierungsgegner demonstrierten gestern vor der tschechischen Botschaft gegen Übergriffe der Prager Polizei. Der tschechische Botschafter versprach, die Beschwerden weiterzuleiten. Deutsche wurden derweil in Prag aus der Haft entlassen
Beide haben sudetendeutsche Väter, beide setzen sich für die Vertriebenen ein. Der Braunschweiger Oliver Dix, weil er meint, eine Heimat verloren zu haben. Der Münchner Peter Becher, weil er meint, dass Versöhnung mit den Tschechen notwendig ist. Wie kann man sich da begegnen, wenn die eigene Landsmannschaft beabsichtigt, die Bundesrepublik zu verklagen? ■ Von Uta Andresen
Was ist aus der Bürgerrechtsbewegung geworden? In Berlin trafen sich Dissidenten aus der Ex-DDR und der Tschechoslowakei. Gibt es nach der Revolution noch eine gemeinsame Mission? ■ Aus Berlin Christian Semler