Weil er besoffen Rad gefahren ist, verbrachte ein 16-Jähriger eine Nacht im Polizeigewahrsam. Dort soll ihn ein Beamter misshandelt haben. Die Polizei wirft ihm Widerstand und Beleidigung vor
In Bremen und Hamburg kamen zwei Schwarzafrikaner bei gewaltsamen Brechmitteleinsätzen ums Leben. Doch nur an der Weser wurden daraus Konsequenzen gezogen: Drogendealer werden dort inzwischen aufs Klo gesetzt, ein Polizeiarzt muss sich vor Gericht verantworten
Vor einem Jahr verabreichte der ärztliche Beweissicherungsdienst Laya Condé zwangsweise ein Brechmittel. Condé starb zwei Wochen später an den Folgen. Seine Angehörigen warten noch immer auf Konsequenzen für die Verantwortlichen
Gutachter sind sich einig: Wasser in der Lunge führte zum Tod. Staatsanwaltschaft prüft Anklage gegen Not- und Polizeiarzt. Auswertung des Drogenklos verzögert sich
Beim Prozessauftakt gegen eines des grausamen Mordes verdächtigten Ex-Polizisten erhob die Verteidigung schwere Vorwürfe gegen Gericht und Staatsanwaltschaft
Die Bremer Polizei muss 50.000 Euro Schmerzensgeld und Schadensersatz bezahlen, weil ein Mann 2002 Opfer einer rüden Attacke zweier Polizisten wurde. Sein Glück: Es gab eine Zeugin. Der Anwalt des Innensenators findet die Summe „überzogen“
Am Sonntag berät der Bremer Koalitionsausschuss über die mögliche Abkehr von der zwangsweisen Brechmittelvergabe. Ein Konflikt, den man in Bayern nicht kennt: „Es kommt doch sowieso alles heraus“
Die Bremer SPD droht dem Regierungspartner CDU: Schluss mit Brechmitteleinsätzen, sonst ist der politisch verantwortliche Innensenator Röwekamp gefährdet. Und die große Koalition gleich mit
Rechtsfragen bei der Brechmittelvergabe: Das BVerfG hat schon 2001 angemahnt, „im Hinblick auf das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit“ seien „verfassungsrechtlich relevante Fragen zu klären“. Die Bremer Theorie trennte sauber zwischen der Gewalt der Polizei und dem ärztlichen Vollzugs