Jahrelang haben die Frankfurter Grünen nicht aufgemuckt, wenn es um die neue Landebahn ging. Doch jetzt will ihre Kandidatin Oberbürgermeisterin werden.
Der neue Oberbürgermeister in Darmstadt heißt Jochen Partsch und ist ein Grüner. Für die bisher in der Stadt herrschende SPD war die Bürgermeisterwahl ein Debakel.
Die Öko-Partei ist stärker denn je. CDU und SPD verlieren, FDP und Linke sind landesweit unter fünf Prozent. In der Finanzmetropole Frankfurt wird Schwarz-Grün bestätigt.
Ein mittlerweile verstorbener Lehrer des hessischen Internats soll Schüler gefilmt und fotografiert haben. Die angeblichen Tatorte: Ein Wohnmobil, ein Penthouse und Ferienhäuser bei St. Moritz.
2008 stand Andrea Ypsilanti in Hessen vor einer ähnlichen Situation wie Genossin Kraft jetzt in NRW: Große Koalition oder Linksbündnis? Für Letzteres sei Mut nötig, meint Ypsilanti.
TAGWERK Über Nacht wurde Thorsten Schäfer-Gümbel zum Spitzenkandidaten der hessischen SPD. Er verlor. Dann stieg er auf. Und da oben ist es ganz anders als im richtigen Leben
Der Absturz der SPD in Hessen hatte vor allem regionale Gründe. Aber nicht nur: Laut Wahlanalyse trauen Bürger CDU und FDP in der Krise mehr Wirtschaftskompetenz zu.
Vom Einbruch der SPD konnte Kochs CDU nicht profitieren. Sie legte nur magere 0,4 Prozente zu. Wahrer Gewinner ist die FDP - die bei Koalitionsverhandlungen neue Ansprüche anmelden wird.
Er ist der neue Hoffnungsträger der hessischen SPD. Aber welche Möglichkeiten hat Thorsten Schäfer-Gümbel, die Sozialdemokraten nach dem Debakel der Ypsilanti-Zeit wieder auf die Beine zu bekommen?
Tarek Al-Wazir lässt sich von den Bündnisgrünen auf Bundesebene in den Bundestag bitten. Özdemir schimpft auf Koch, nimmt aber seine Rücktrittsforderung nur einmal in den Mund.
Die SPD erklärt ihre Niederlage zum regionalen Unfall. Doch niemand weiß, woran sie sich nun wieder aufrichten soll. Die staatsgläubige Union bietet kaum Angriffsfläche.
Die Union agiert pragmatisch keynesianisch, zur FDP strömt das staatsferne Bürgertum. Die Hessenwahl offenbart eine effektive Arbeitsteilung, die auf linker Seite fehlt.
Üblicherweise beinhalten klare Mehrheitsverhältnisse eine ebenso klare politische Botschaft der jeweiligen Wechselwähler. Davon kann in Hessen keine Rede sein.
Die CDU bleibt auf dem Niveau der letzten Wahl, kann aber mit der FDP regieren, die auf 16,6 Prozent kommt. Die SPD rutscht auf 23,8 Prozent ab. Die Linke schafft den Wiedereinzug.
Die Grünen holen unter ihrem Landesparteichef Tarek Al-Wazir laut Hochrechnung 13,8 Prozent. Den ewigen Koch ist der dauerfleißige Grüne trotzdem nicht losgeworden.