Die liberalen KommentatorInnen klopfen wohlwollend den Demonstrierenden von Genua auf die Schulter. Sie sollten vielmehr deren Fragen an die Politik aufgreifen
Der neue Antikapitalismus: SIE sollen nicht mehr ungestört über UNSER Schicksal bestimmen können. Und selbstverständlich eröffnet die Randale der bösen Gewaltbereiten erst jenes Feld der Sichtbarkeit, auf dem die seriösen Anliegen der gemäßigten Kapitalismuskritiker wahrgenommen werden
Politische Gewalt mag nicht legitim sein, aber die Erfahrung lehrt: Sie ist nützlich. Sie mobilisiert soziale Bewegungen – und zwingt die Mächtigen zum Zuhören
Randale entpolitisiert. Denn der Unterschied zwischen Fußball-Hools und Autonomen vermittelt sich den Bürgern nicht. Gewalt führt zur Identifizierung mit der Staatsgewalt
Schwere Zusammenstöße beim G-8-Gipfel. Rauch- und Tränengaswolken über der italienischen Hafenstadt. Riesiges Polizeiaufgebot kann Ansturm auf Sperrzone in der Innenstadt nicht verhindern. Heute 120.000 Demonstranten erwartet
Schwere Zusammenstöße beim Gipfeltreffen der acht führenden Industriestaaten. Ein Demonstrant gestorben. Rauch- und Tränengaswolken über der italienischen Hafenstadt. Heute 120.000 Demonstranten erwartet. Aids-Fonds beschlossen
Vor dem Gipfel einigen sich die G-8-Außenminister erstmals auf die Forderung nach Beobachtern für den Nahen Osten. Hafen und Flughafen in Genua geschlossen. Demonstranten schikaniert
Vor dem G-8-Gipfel in Genua: Ein Sprengsatz explodiert, 686 Personen an der Grenze abgewiesen. Britischer Premier Blair: Protestbewegung ist undemokratisch
„Gleich haben wir’s geschafft“, freut sich Uwe. Aber dann trifft auch ihn der Knüppel, und Basti, der aus der Polizistenrolle schlüpft, fängt an zu schimpfen