Erst 50 Jahre Unabhängigkeit, dann Usain Bolt: Jamaika feiert seine Siege in der Diasporahochburg Brixton. Obwohl Brixton heute schick ist und früh schlafen geht.
Im Regent's Park lassen sich die Hobbysportler von den Olympia-Athleten inspirieren: Manche wechseln von Liegestütze zu Judo, andere schaffen sich ein Fahrrad an.
Migranten aus Somalia sind in Londons Multikulti-Hierarchie weit unten. Aber jetzt holt einer Gold und wird zum Helden: Mo Farah, Sieger des 10.000-Meter-Laufs.
VonDaniel Zylbersztajn-LewandowskiundDominic Johnson
Frauen und Gewichtheben? Für viele Menschen in der ehemaligen Sowjetrepublik Armenien geht das nicht zusammen. Deswegen sind die Athletinnen Trendsetterinnen.
Vivian Cheruiyot ist nicht nur die Goldmedaillenhoffnung Kenias. Gewinnt sie, hätte der vernachlässigte Frauen- und Mädchensport auch ein uneinholbares Vorbild.
Schon ihre Olympia-Teilnahme hat den Konservativen in Saudi-Arabien nicht gepasst. Ein Kopftuch konnten sie der Judoka Wojdan Shaherkhani aber aufzwingen.
Zehn Jahre ist es her, da kam es im Hillsborough-Stadion im britischen Sheffield zu einer der größten Tragödien der Fußballgeschichte: 96 Fans wurden bei einer Panik in zwei hoffnungslos überfüllten Zuschauerblöcken zu Tode gequetscht. Obwohl grobe organisatorische Fehler schnell als Unglücksursache feststanden, wurden die Verantwortlichen nie zur Rechenschaft gezogen. Die baulichen Konsequenzen aus der vermeidbaren Katastrophe haben das Gesicht des Volkssports Nummer eins verändert, aber nicht unbeingt demokratisiert ■ Von René Martens