Das freie Wochenende ist in unserem Kulturkreis heilig. Dass bald auch am Sonntag eingekauft werden kann, liegt freilich nicht an raffgierigen Kaufkonzernen und nicht an flexibilitätsgierigen Neoliberalen – sondern an den Menschen selbst. Die nutzen ihre freie Zeit durch viele Aktivitäten – und zu ihnen zählt inzwischen auch das Shopping mit der Familie. Ein Essay ■ von Bernd Guggenberger
Claudia Wahjudi verfolgt mit ihrer Textsammlung „Metroloops“ Lebensentwürfe in der Berliner Off-Kultur. Die alten Undergroundhelden sind müde geworden, die nachgewachsenen Kunst- und Clubprojekte der neunziger Jahre beuten sich selbst aus ■ Von Harald Fricke
Die Deutschen haben auch unter demokratischen Verhältnissen gut malocht. Das Glück hat sich trotzdem nicht eingestellt. Dazu hat sich das Arbeiten selbst zu stark verändert. Nach Automation und Produktionsverdichtung ist Arbeit knapp geworden – und damit wertvoll. War sie in den Aufbaujahren Verpflichtung, muß sie heute auch für Lebenssinn sorgen. Wer zuviel freie Zeit hat, gilt als verdächtig. Teil XV der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ von Barbara Dribbusch