KINDER 60 von 1.000 Kindern in Bremen sind in Pflegefamilien oder Heimen untergebracht – das sind deutlich mehr als in anderen Großstädten. Über die Hintergründe weiß man im Sozialressort aber wenig
Ilse Wehrmann, Expertin für Frühpädagogik, fordert, das Kindergeld zu kürzen, um in Betreuung investieren zu können. Zudem sollen die Kommunen weniger zu sagen haben.
Im Kevin-Prozess wird der angeklagte Amtsvormund von seinem Chef entlastet. Das Betreuungssystem ist immer noch weit davon entfernt, angemessen zu sein
Doppelt so viele Inobhutnahmen wie vor Kevins Tod, das Jugendschutztelefon steht nicht still. Stadt sucht mehr Pflegefamilien, die Kinder übergangsweise aufnehmen.
In Bremen steht der Amtsvormund des kleinen Kevin vor Gericht. Ihm waren von der Sozialbehörde 250 Mündel anvertraut - er sollte sich um keines richtig kümmern.
KEVIN-PROZESS Ein beginnendes Verfahren vor dem Landgericht ruft Bremen bundesweit wieder als Stadt in Erinnerung, in der ein Kleinkind in staatlicher Obhut starb
GLEICHSTELLUNG Homosexuelle Pflegeeltern sind noch die Ausnahme: Zwei schwule alleinerziehende Männer gibt es in den insgesamt 422 Pflegefamilien in Bremen
Sieben Jahre verweigerte das Auswärtige Amt den Kinder der irakischen Flüchtlingsfamilie Abbas die Einreise. Nun werden die Töchter hier langsam heimisch.
OBDUKTIONSPFLICHT Die Bremer Senat schreibt die Leichenöffnung bei Kindern unter sechs Jahren vor – wie es die Staatsanwaltschaft bislang auch ohne Gesetz bei allen Fällen anordnet, die ihr gemeldet werden
Durch eine Obduktionspflicht will Bremens Gesundheitsbehörde Todesfälle durch unerkannte Kindesmisshandlungen aufklären. Das kritisiert der Kinderschutzbund
Bei Hausbesuchen berät das Gesundheitsamt Familien mit Neugeborenen. Das will nicht jede Familie, wie eine erste Auswertung des Präventionsprojekts "Tipp Tapp" zeigt