ZEITGESCHICHTE Alexander Borodins groß angelegtes Machtepos, die Oper „Fürst Igor“, gerät an der Hamburger Staatsoper zur grellen Parabel auf sowjetische und postsowjetische Zustände
DER INTEGRATOR Seit gut einem Jahr ist Mustafa Akça „Dramaturg für besondere Aufgaben“ an der Komischen Oper. Der 39-Jährige soll die Brücke schlagen zwischen Hochkultur und türkischstämmiger Community. Akça, gelernter Klempner, hat als Entertainer auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet und als Sozialarbeiter in der Gropiusstadt. Seine Vorbilder, sagt er, waren seine Lehrer oder die Eltern von Freunden
Die Kritik an der Kultur setzt sich zu unkritisch mit dem Kulturerbe der Nazizeit auseinander. Vor lauter Lieber zur Ironie übersieht sie ihr wahres plump–reaktionäres Gesicht.
MUSIKTHEATER Die Staatsoper beging am Samstag den 100. Geburtstag des Komponisten John Cage. Eine Lesung widmete sich den komischen Aspekten der Texte des bekennenden Avantgardisten und Pilzesammlers
KINDEROPER Hans Krásas Oper „Brundibár“ wurde 1941 in einem Prager Kinderheim uraufgeführt und danach im Konzentrationslager Theresienstadt gespielt. Nun wird sie von der Jugendtheatergruppe der Schaubühne neu interpretiert