Wolfgang Rihms „Jakob Lenz“ ist ein Klassiker der Oper des 20. Jahrhunderts: Marco Štorman inszeniert das Schizo-Musikdrama gut lesbar, hörbar und ein wenig gefällig
In der Schwankhalle bringt Michael Rettig Didier Eribons autobiografischen Roman „Rückkehr nach Reims“ als Musiktheaterstück auf die Bühne. Mit leider nur Ansätzen einer diskursiven Produktion
Zart statt pompös: Opernchöre sind Spezialisten des großenAuftritts. Wucht müssen sie entfalten, überwältigen, kollektiven Schauder auslösen. Grund genug, sich mit den SängerInnen aufsAbenteuer Kammermusik einzulassen, sagt Chordirektorin Alice Meregaglia und präsentiert ein Programm von gespenstischem Schubert bis zu ätherischem Fauré
Große Lust aufs Pfählen spricht sich in der unwiderstehlichen Aufführung von Emmanuel Chabriers Oper „L’Étoile“ am Goetheplatz aus: ein Fest des schwarzen Humors
Mit William Bolcoms Oper „Gier nach Gold“ feiert das Bremerhavener Theater die deutsche Erstaufführung eines am Kapitalismus krittelnden Westerns: etwas beliebig, aber schön
Das interdisziplinäre Projekt „Planet Kigali“ möchte aus der Poetik des ruandischen Latore-Tanzes Möglichkeiten eines anderen Miteinanders erproben. Das gelingt nur skizzenhaft
Alexander Riemenschneider erinnert mit seiner „Entführung“ daran, dass Mozart ein Zeitgenosse des Marquis de Sade war, hegt seine Vision aber unpassend ein
Im Theater am Goetheplatz inszeniert Michael Talke Verdis Oper „Der Maskenball“ als bildgewaltiges Untergangsszenario. Die alten Mächte gehen den Bach runter, während die Verschwörung der Fiesen unaufhaltsam zur gefährlichen Massenbewegung heranwächst
Nach zwei großartigen Bremer Opernproduktionen scheitert Regisseur Paul-Georg Dittrich an Beethovens einziger Oper, weil er gegen die Musik inszeniert. Dabei ist die ja das Beste
Die Band Kante und das Künstlerkollektiv Khoi Konnexion aus Südafrika erzählen beim Kampnagel-Sommerfestival von einer schmerzhaften geteilten Geschichte.
Der Hamburger Komponist Jan Dvořák hat auf der Grundlage von Mary Shelleys „Frankenstein“ seine erste Oper geschrieben. Philipp Stölzl bringt sie auf Kampnagel als bildstarkes Melodrama auf die Bühne
In seiner ersten Inszenierung am Bremer Theater verwandelt Stephan Kimmig Goethes Roman „Wahlverwandtschaften“ in grell-modernes Musiktheater. Ein Experiment, das sich lohnt