Die Saga: Berlin ist zu dem Produktionsort zeitgenössischer Kunst avanciert. Der Trend: zum konsumistischen Spektakel. Anlass zum Nachdenken: based in Berlin.
PARTIZIPATION Hoch über der Spree wagt das Radialsystem V ein soziopolitisches Experiment: Bis zur Senatswahl stellt es seinen Spielort Berliner „Meisterbürgern“ als „Agora“ zur Verfügung und gibt dabei die Bühne frei für – was auch immer
Vom Regierenden Bürgermeister lange beschworen, zeigt die Ausstellung "based in Berlin" Arbeiten internationaler junger Künstler - und muss als Probelauf für das Projekt Kunsthalle herhalten.
"based in Berlin" ist ein Anfang. Aber statt gebetsmühlenartig nach einer Walhalla für die Berliner Kunst zu rufen, wäre es besser, die Kulturpolitik in Berlin wieder richtig zu institutionalisieren.
Hoher Anspruch, schleppende Geschäfte: Nach 16 Jahren beerdigt die Messe Berlin die Kunstschau art forum. Ersatzveranstaltungen sind allerdings reichlich vorhanden.
KÜNSTLERFÖRDERUNG Geld für ein halbes Jahr, so unterstützt der Berliner Senat Künstler – seit 30 Jahren. Dass das besser ist als jede Leistungsschau, zeigt die Abschlussausstellung in der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst
Im Schatten der Großsiedlung Marzahn richten Künstler ihre Ateliers ein. Während im Zentrum die Mieten für Studios steigen, profitieren die Bildhauer, Fotografen und Maler von den niedrigen Kosten.
Beim Projekt "Sieben Felder" untersuchen Ethnologie-StudentInnen und KünstlerInnen mit SchülerInnen, wie Kulturelles deren Alltag prägt. Fazit: Die Jugend vermischt "Deutsches" und "Migrantisches", Erlebtes und Erträumtes, Erfahrung und Klischee auf das Schönste.
WEITERVERARBEITUNG Die Materialisten von „Kunst-Stoffe Berlin“ sammeln wiederverwendbare Materialien – von Holz und Farbe bis zur Plastiktüte – und stellen sie für neue Verwendungen zur Verfügung
Seit knapp fünf Jahren arbeitet das Projekt "Kunst-Stoffe" erfolgreich an der Vermeidung von Abfall und der Förderung von Kunst. Der Standort in Pankow muss allerdings bald Parkplätzen weichen.
Sezessionen der großen Messen sind zum Markenzeichen des Kunstmarktes geworden. Das Deutungsmonopol der großen Galerien kratzen sie dennoch nicht immer an.
In der "Gitschiner 15" werden Arme weniger als Bedürftige denn als Menschen mit kreativen Talenten behandelt. Heute feiert das Zentrum zehnten Geburtstag.
GESAMTKUNSTWERK In der Alten Münze in Mitte arbeiten Designer und Kunsthandwerker an einer Vision: Das Direktorenhaus soll Berlins Zentrale für angewandte Kunst werden