Schluss mit dem Brauchtums-Image: Bozen hat sich ein neues Museum und eine etwas zu dicht gepackte Tour de Force in Gegenwartskunst verordnet. Bald dockt hier die Manifesta an.
Trotz ihres Esoterik-Mottos „mit den Sinnen denken, mit dem Geist fühlen“: Die 52. Biennale von Venedig, die am Sonntag offiziell eröffnet und die zuletzt doch vor allem ihren Ruf als eine einzige Mega-Party verteidigen konnte, ist unter dem Kurator Robert Storr erstaunlich politisch geraten
Die neue Ausstellung des Deutschen Historischen Museums „Kunst und Propaganda im Streit der Nationen 1930–1945“ vergleicht die Ästhetik der totalitären Staaten mit der des New Deal in den USA
Bei der Biennale in Venedig sind erstmals mehrere Länder aus dem asiatischen Raum offiziell vertreten: die Volksrepublik China, Länder wie Kasachstan, Kirgisien, Usbekistan und auch Afghanistan. Im Mittelpunkt ihrer Beiträge stehen Fragen nach Selbstbestimmung und nationaler Identität. Ein Rundgang
Flüchte, Augenblick, damit du bildende Kunst werden kannst: Eine Begegnung mit dem Flüchtigkeitskünstler und Momente-Aktualisierer Tino Sehgal, der von kommender Woche an (zusammen mit dem Maler Thomas Scheibitz) bei der Biennale in Venedig den Deutschen Pavillon gestalten wird
Der Anfang vom Ernstfall: Auf der 50. Biennale in Venedig, einem Infopool für politische Auseinandersetzungen, ist Identität der Modus Operandi. Ideen wie Nomadentum, kultureller Transfer, die Solidarität funktionierender Patchworks müssten sich hier den Vorwurf des Zynismus gefallen lassen
Kunstquartier Venedig (3): Christoph Schlingensief hat genug vom Terrormonopol der Politik, und Candida Höfer verbannt das Leben aus ihren Fotos im deutschen Pavillon
Kunstquartier Venedig (2): Zur 50. Kunstbiennale zeigt die ganze Stadt Flagge gegen Berlusconi. Manche Künstlerbeiträge widmen sich derweil längst verblassten Utopien von Kunst und Politik
Kunstquartier Venedig (1): Auf der heute beginnenden Biennale hat sich die Zahl der teilnehmenden Länder binnen sechs Jahren verdoppelt. Migration als Leitbild ist passé, die Nationenpavillons spielen eine so große Rolle wie lange nicht mehr
Anthropologie und Entertainment: Harald Szeemann hat für die diesjährige Biennale in Venedig nach dem „Plateau der Menschheit“ gesucht – und dann doch nur ein paar Nischen gefunden, in denen auf zahllosen Videos und Fotos mit der Realität von Körpern und Korporatisierungen gekämpft wird
Rot wie Coca-Cola: Zeitgenössische chinesische Kunst wird auf der Biennale in Venedig klar umrissen als Einheit präsentiert. Dabei ist auch „der Traum von China“ mit der Globalisierung brüchig geworden ■ Von Stefanie Tasch
Hinter jeder dunklen Ecke lauern Monster: Ein Besuch bei der Berliner Künstlergruppe Dead Chickens und deren mutantenreicher Familie in ihrem idyllischen italienischen Feriendomizil ■ Von Jenni Zylka