Vier KultursenatorInnen in zwei Jahren: Ein erneuter Wechsel wäre schon an sich ein fatales Signal für die Stadt. Kulturschaffende drängen Klaus Wowereit, Adrienne Goehler im Amt zu belassen
Keine Kohle für Kulturpolitik: Spendenaufrufe, Strategien der kleinen Schritte, die Hoffnung auf den Bund und moralische Förderung von kreativen Kräften jenseits der Institutionen markieren zur Zeit die Handlungsspielräume der Kultur in Berlin
Von Gottheiten und dem eigenen Körper: Das Museum für Indische Kunst zeigt mit Sultan Ali, Reddappa Naidu und Ebenezer Sunder Singh drei Maler aus der Künstlerkolonie Cholamandal
Mit Adrienne Goehler und einer pragmatischen Arbeit hat der Stuhl des Kultursenators wieder Haftung erlangt. Ein guter Ausgangspunkt, um mit dem Bund über den Hauptstadtkulturvertrag zu verhandeln, die Ballett- und Bühnenreform voranzutreiben und um über den Schlossplatz zu entscheiden
Viele große Bühnen haben bis September geschlossen. Das kulturelle Sommerprogramm firmiert unter „Schaustelle Berlin“, die mit zunehmendem Baustellenmangel ihr Gesicht wandelt
Es wird nur noch Zusagen geben, keine Bemühungszusagen: Trotz Sparzwangs sehen Adrienne Goehler, Klaus Wowereit und Monika Griefahn für Kultur und Wissenschaft weiterhin Chancen
Die Clubkultur macht sich gut in Tourismusbroschüren. Liebling von Politik und Immobilenbranche ist sie deswegen noch lange nicht. Auch die Ateliergemeinschaft Meinblau auf dem Pfefferberg-Gelände ist in ihrer Existenz bedroht
An der Hauptstadtkultur sind schon viele gescheitert: Christa Thoben hat die Brocken hingeworfen, Christoph Stölzl wird morgen abgewählt. Jetzt wird Adrienne Goehler Kultursenatorin, die streitbare Grüne aus Hamburg
Besser in Kunst investieren als in Immobilien spekulieren. In der Hauptstadt, die entgegen anders lautenden Gerüchten nicht wegen ihrer drei Opern pleite ist, drängte sich das Publikum zum Bundeskongress „Kunst. Macht. Kulturpolitik“. Der Optimismus für eine neue Wertschätzung von Kultur ist groß
Kulturstaatsminister Nida-Rümelin will den Ausbau der Museumsinsel finanzieren, da das Land und die Stiftung nicht rechnen können. Damit wackelt der Hauptstadtkulturvertrag – der wäre der Preis für das Bundes-Engagement auf der Museumsinsel
Ein Jahr nach seiner Wahl hat Christoph Stölzl die Erwartungen der Berliner Landespolitiker vollauf erfüllt: Konfliktscheu und wenig durchsetzungsfähig ließ er sich von den Koalitionsparteien herumschubsen. Von Reformen ist längst keine Rede mehr