Die Angst vor massiven Streichungen beim Hauptstadt-Kulturfonds dominiert die letzte Debatte im Abgeordnetenhaus vor der Bundestagswahl. CDU und SPD werfen sich gegenseitig vor, Streichlisten in der Schublade zu haben
Vor exakt einem halben Jahr warf die nationale Jury den Norden aus dem Rennen um den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2010: Vielleicht wird’s Essen, vielleicht auch Görlitz. Aber gewiss nicht Lübeck, Bremen oder Braunschweig. An der Oker hat man trotzdem ein großes Loch gegraben, die Mittelvergabe zur Chefsache gemacht und Oberbürgermeister Gert Hoffmann schwärmt von der „großartigen Bewerbung“ und ihrer „dollen Resonanz“. Kulturschock? – Fehlanzeige. Oder etwa doch nicht?
„Wie ist denn deine Bilanz, Christina?“: Wolfgang Thierse lud in der Kulturbrauerei zu einer Diskussion über die vergangene und zukünftige Kulturpolitik des Bundes
Nur die besten Absichten scheinen die parteilose Politikerin Christina Weiss zu leiten – aber nur selten wird Gutes daraus. Eine Bilanz der Amtszeit der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien
Neue Pläne für die Kultur (1): Ist die Forderung nach einem Kulturministerium im Wahlkampf nur ein Ablenkungsmanöver? Oder doch ein ernsthafter Versuch, Kultur nicht nur symbolisch zu verteidigen?
Die FDP bietet im Wahlprogramm mehr als bloß Steuersenkungen: Sie fordert einen Bundeskulturminister. Parteichef Westerwelle sagt aber nicht, ob er das selbst werden will. Berliner Vorständler kritisiert: „Bei Bürgerrechten fehlt Profilschärfe“
Bei der Unesco ist man zufrieden mit der Resonanz des Welterbe-Welttages – auch wenn der nur hierzulande proklamiert war und sich keine der norddeutschen Stätten ernsthaft daran beteiligt hat
Es gibt in Deutschland drei Typen von Kulturförderern: den Europaförderer, den Leuchtturmförderer und den Förderintendanten – und alle drei schaden sie je auf ihre Weise der bestehenden kulturellen Vielfalt. Eine Polemik in Sachen Kulturpolitik
Die Zeiten sind schlecht: Statt Streichkonzerte zu fördern, veranstalten die Kultursenatoren und -minister selber welche. Der Undank ist ihnen gewiss. Eine Bestandsaufnahme im Norden der Republik