MOHAMMED-VIDEO Der Vorsitzende des Landesverbandes der Muslime in Niedersachsen Avni Altiner fordert, die Portale Google und Youtube in Deutschland abzuschalten, um die Verbreitung des Videos zu stoppen
FAHNDUNG Niedersächsische Polizisten veröffentlichten die Adresse einer vermeintlichen Kinderporno-Seite auf Facebook. Der Landesdatenschützer fordert den Rückzug der Ermittler aus dem Netzwerk
In Saaße langweilen sich Polizei, Journalisten und Jugendliche: Auf der über Facebook angekündigten Riesenparty war nichts los. Immerhin: Eine Familie in Hausschlappen schlappte vorbei.
Betreten verboten: Für alle Besucher des 135-Seelen-Dorfes Saaße in Niedersachsen gilt am Wochenende ein Platzverweis. Der Grund ist eine Facebook-Party-Einladung.
Der Landkreis Friesland will die Online-Bürgerbeteiligung testen und führt „Liquid Feedback“ ein. 100.000 Friesländer sollen über die Breite der Radwege abstimmen können..
Liquid Feedback im Friesland ist eine gute Idee. Wenn aber die Technik hakt oder Vorschläge verpuffen kann es schell zu einer Anti-Werbung für Bürgerbeteiligung im Netz werden. Ein Experiment im kleineren Rahmen wäre daher besser.
URTEIL Ein 18-Jähriger wurde in Emden zu zwei Wochen Dauerarrest verurteilt. Er hatte nach dem Tod der elfjährigen Lena bei Facebook zu einer Straftat aufgerufen. Das geht gar nicht, befand der Richter
Mehrere hundert Menschen protestieren gegen Selbstjustiz. Der Bürgermeister erinnert an das getötete Kind – und an den Mob, der den Kopf des Tatverdächtigen forderte.
Der mutmaßliche Mörder einer Elfjährigen in Emden war Polizei und Staatsanwaltschaft seit Monaten bekannt. Wegen Kinderpornos hatte er sich selbst angezeigt.
Die Vorfälle in Emden zeigen, dass soziale Medien als Plattformen für polizeiliche Fahndungen ungeeignet sind. Sonst drohen Flash- zu Lynch-Mobs zu werden.
Niedersächsische BürgerInnen wollen per Petition erreichen, dass Behörden bei der Öffentlichkeitsarbeit auf Facebook verzichten. Unterstützung von den Parteien gibts keine.
Bisher sieht es mit dem Internet in Nordfriesland eher schlecht aus - nur langsam kriechen die Daten durch die veralteten Leitungen. Nun nehmen die Friesen ihr Schicksal in die Hand.
Niedersachsens Polizei nutzt künftig Facebook. Allerdings, um die Bürger zur Mithilfe bei Fahndungen aufzurufen. Das Land wird damit bundesweit zum Vorreiter.
Das Bremsen von den als Bedenkenträger verschrienen Datenschützern kann auch gut tun. Sie regen nämlich dazu an, kreative - und datenschutzrechtlich weniger problematische - Lösungen zu finden.
Die Polizeidirektion Hannover hat über Facebook nach Verdächtigen gesucht - mit großer Resonanz. Der Landesdatenschutzbeauftragte protestiert. Die Suche ist ausgesetzt.