Beim Ostermarsch verglichen Jugoslawen den Bundeskanzler mit Hitler und forderten ein serbisches Kosovo. Die Friedensbewegung ist beschämt ■ Aus Berlin Annette Rollmann
■ Mit 12.000 Teilnehmern wurden die Erwartungen der Veranstalter weit übertroffen. Viele ältere Deutsche liefen gemeinsam mit Serben von der Neuen Wache zum Marheinekeplatz, um gegen die Nato-Angriffe zu protestieren
■ Zum Ostermarsch am Montag werden mehrere tausend Teilnehmer erwartet. Mit ihnen treffen sich unterschiedlichste Positionen und Erwartungen. Daß die Friedensbewegung dauerhaft gestärkt wird, ist fraglich
■ Bei einer Diskussion über die Haltung der Grünen zum Balkan-Krieg hielten sich die Gegner und diejenigen, die die Nato-Angriffe trotz Bedenken mittragen, in etwa die Waage
■ Fast die halbe albanische Gemeinde war am Donnerstag auf den Beinen: Demonstriert wurde gegen den Völkermord im Kosovo und für eine „Waffenbrüderschaft“ zwischen UÇK und Nato
Der Balkankrieg sorgt in der Multikulti-Truppe von Tennis Borussia für Unruhe. Die Mannschaft, die in der Mehrheit serbokroatisch spricht, gleicht dem ethnischen Puzzle im zerfallenen Vielvölkerstaat ■ Von Jürgen Schulz
■ Wegen Hakenkreuz-Schildern stürmt Polizei PDS-Kundgebung gegen den Kosovo-Krieg. PDS fordert politisches Nachspiel. Parteilose treten bei der PDS ein
■ Der Kosovo-Einsatz der Bundeswehr verunsichert die Hauptstadt. Die Friedensbewegung ist klein, die Linke gespalten. Eine Spurensuche unter ratlosen Pazifisten, geschockten Künstlern sowie jenen, die noch immer zu wissen glauben, was zu tun ist
■ PDS und Teile der Bündnisgrünen kritisieren „ersten Angriffkrieg unter deutscher Beteiligung seit dem Zweiten Weltkrieg“. Grüner Landesvorstand verteidigt den Nato-Einsatz. Rüge für den eigenen Außenminister vermieden