Familienministerium und Sozialverbände stellen sich auf ein Ende der Wehrpflicht ein und suchen nach Alternativen. Eine Variante könnte der freiwillige Zivildienst sein.
Fällt die Wehrpflicht, wird auch der Zivildienst hinfällig. Und das ist gut so. Denn der Zivildienst ist eine Zwangsinstitution. Die einzige Alternative: freiwillige Dienste.
Die SPD-Politiker Sascha Vogt und Björn Böhning fordern das Ende der Wehrpflicht und kritisieren Parteichef Gabriel. Der hat sich gegen eine Berufsarmee ausgesprochen.
Die Wohlfahrtsverbände wollen Zivis schon bei der Bewerbung fragen, ob sie statt sechs nicht zwölf Monate Dienst machen. Damit wird die Verlängerung nicht wirklich freiwillig.
Weil er ohne politische Gründe oder Gewissensnöte den Zivildienst geschwänzt hat, bekommt ein Wehrpflichtiger aus Bremen die volle Milde des Gesetzes zu spüren. Dabei steht auf das Delikt eigentlich Freiheitsstrafe.
Der Unionsplan sieht keine Verkürzung, sondern eine De-facto-Verlängerung des Zivildienstes vor. Mit Sechs-Monats-Zivis könnten die Arbeitsgeber sowieso nichts anfangen.
Ein Gesetzentwurf zur Zivildienst-Verkürzung liegt vor, die FDP ist dagegen. Kritiker befürchten, dass es bei begehrten Stellen faktisch bei 9-12 Monaten bleiben wird.
Die Koalition will die Zivildienstzeit auf sechs Monate verkürzen. Die Sozialverbände protestieren. Zu Recht? Unsere Autoren begleiten einen Zivi bei der Arbeit.
Ausfälle durch Verkürzung des Zivildienstes sind nach Ansicht von Verbänden nicht kompensierbar: Angesichts der dramatischen Finanzlage fehle den Kommunen dazu schlicht das Geld.
RECHTSSTAAT Verteidigungsminister Franz Josef Jung hat verhindert, dass ein Kriegsdienstverweiger am Bundesverwaltungsgericht über Soldaten Recht sprechen darf. Jetzt protestieren ranghohe Juristen
Gegen die Rehabilitierung der so genannten "Kriegsverräter" haben sich Konservative lange gewehrt - die Mär vom "Verräter, der seine Kameraden dem Feind überlässt" hielt sich hartnäckig.