Der russische Militärexperte Wladimir Dworkin über das Verhältnis zwischen Moskau und Nato, den US-Raketenschirm sowie die Gefahr eines neuen Rüstungswettlaufs.
Derzeit präsentiert Moskaus Museum der Streitkräfte Trophäen des russischen August-Feldzuges gegen Georgien. Nicht alle sind mit der Aufarbeitung der Ereignisse einverstanden.
Russland braucht den Westen als Feindbild. Die USA wollen ein zerstrittenes Europa, um ihre Machtposition zu sichern. Die Nato ist eine völlig überalterte Institution.
Das westliche Verteidigungsbündnis wird derzeit vielfach und zu Unrecht als Retter angerufen. Ebenso gerne wird vergessen, dass Georgien der erste Aggressor war.
Der Konflikt zwischen Russland und der Nato ist nicht größer als vor einem Monat, sagt der russische Professor für Sicherheitsfragen, Alexander Nikitin. Ihre Militärdoktrin ändern beide Seiten nicht.
Nach dem Georgien-Krieg plädiert Kohls Ex-Sicherheitsberater Teltschik erst recht für eine Annäherung an Russland. Es brauche Unterstützung statt Ermahnungen.
Bisher hat Deutschland in der Nato Rücksicht auf russische Empfindlichkeiten genommen. Jetzt spricht sich Angela Merkel plötzlich für den Beitritt Georgiens aus.
Floskeln am Rande des Nato-Gipfels: Die Nato-Truppen in Afghanistan sollen verstärkt werden, sagt Generalsekretär Hoop Scheffer - allerdings, ohne Details zu nennen.
Die Ukraine und Georgien werden vorerst nicht in die Nato aufgenommen. Eine richtige Entscheidung, sagt Ostexperte Rainer Lindner - denn die Nato habe derzeit drängendere Probleme.
Die USA wollen die Ukraine in die Nato aufnehmen. Und wetzt so aus, was sich europäische Länder aus Rücksicht auf das autoritäre bis mafiöse Russland nicht trauen.
Russlands Präsident kündigt die Aussetzung die KSE-Abkommens zum Ende des Jahres an. Das dient vor allem dazu, vor den Wahlen innenpolitisch zu punkten
Moskau will den Vertrag über die konventionellen Streitkräfte in Europa zur Disposition stellen, wenn die USA ihre Pläne zur Raketenabwehr nicht begraben. Putin erneuert Kritik an Vorhaben. Berlin gibt sich gelassen und setzt weiter auf Dialog