Ansätze zur Verbesserung der Lage werden nach dem Ende des US-Einsätzes untergehen, fürchten viele in der Provinz Diyala. Die Region zählt zu den gefährlichsten Gebieten im Irak.
CHRISTENVERFOLGUNG Die letzten US-Kampftruppen sind abgezogen. Präsident Obama verkündete gestern das Einsatzende. Für Iraks Christen ist das eine schlechte Nachricht. Sie werden drangsaliert, bedroht, ermordet. Und verlassen desillusioniert das Land. Inga Rogg berichtet aus dem Irak ➤ SEITE 5 Dorothea Hahn über Obamas Rede an die Nation ➤ SEITE 11
USA In seiner Rede zum Abzug aus dem Irak vermeidet Obama triumphales Auftreten und allzu deutliche Kritik an Vorgänger Bush. Stattdessen rechnet er vor, wie die Kriegskosten die USA in die Rezession trieben
Ein Attentäter sprengt sich in Bagdad in die Luft und tötet Dutzende wartender Menschen. In dem Land ohne Regierung eskaliert die Gewalt parallel zu dem US-Teilabzug.
Die US-Regierung erklärt, ihre Truppen von 140.000 Soldaten erst bis 2011 aus dem Irak abziehen zu wollen. Diese Ankündigung sorgt auch bei Demokraten für Unmut.
Nach dem Rückzug der Briten ist Basra in den Händen schiitischer Milizen und krimineller Banden. In den letzten Wochen wurden mindestens 40 Frauen ermordet.
Erstmals seit April 2004 könnte die Zahl der US-Truppen im Irak demnächst unter 138.000 sinken. Auch Großbritannien erwägt, einen Teil der Soldaten abzuziehen. Sunniten fordern lautstark eine Annullierung der „gefälschten“ Parlamentswahlen
US-Verteidigungsminister betont in Mossul Bedeutung des US-Einsatzes. Zahlreiche Tote bei Anschlägen auf Schiiten. Zweifel an Ultimatum im Entführungsfall Sgrena
Die Allianz lehnt eine stärkere Rolle vorerst ab, unterstützt aber die Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte und schickt 3.500 Soldaten zusätzlich nach Afghanistan
Das Nato-Gipfeltreffen in Istanbul wird lediglich Ausbildungshilfe für irakische Sicherheitskräfte beschließen. Die Afghanistan-Truppe soll um 2.000 Soldaten aufgestockt werden. Bush dringt auf die Klärung künftiger weltweiter Einsätze der Allianz