RÜSTUNG Die militärische Stärke des Diktators ist schwer zu beurteilen. Er hat Elitetruppen und Milizen. Aber vieles in seinem Waffenarsenal ist veraltet
Viele Deutsche sind für einen Einsatz gegen Gaddafi, aber gegen eine Beteiligung der Bundeswehr. Ist das okay - oder einfach nur erbärmlich inkonsequent?
LIBYEN UNO erlaubt Militäreinsatz gegen Gaddafi. Berlin verweigert Zustimmung und schließt Entsendung der Bundeswehr aus. Libyens Regime kündigt Waffenstillstand an
Seit dem Vormarsch Gaddafi-treuer Verbände gehen der Jemen und Bahrain härter gegen die demonstrierende Opposition vor. Doch Washington schweigt. Ein fatales Zeichen.
Völkerrechtlich ist eine Militärintervention in Libyen unzulässig. Aber denkbar wäre, die Revolutionsregierung eines libyschen Teilstaats anzuerkennen und mit Waffen zu beliefern.
Der Sprecher der Aufständischen fordert gegenüber der taz Luftangriffe der internationalen Gemeinschaft. Den Einsatz von Bodentruppen lehnt er aber ab.
Kämpfen Soldaten aus Simbabwe für Libyens Diktator? Viele sagen es, aber bestätigen kann es niemand. Hillary Clinton schlägt vor: Mugabe könnte Gaddafi Exil bieten.
Die Stadt Bengasi ist das Zentrum der Aufständischen. Hunderte von Jugendlichen lassen sich in Schnellkursen zur militärischen Verteidigung ihrer Stadt ausbilden.
Libyen soll aus dem UN-Menschenrechtsrat suspendiert werden. Und die EU-Verteidigungsminister lassen wohl schon Notfallpläne zur Luftraum-Kontrolle ausarbeiten.
Deutsche Amtshilfe für Diktatoren hat Tradition: Bereits seit den 70er-Jahren erhalten libysche Soldaten und Polizisten Nachhilfe aus der Bundesrepublik.
Deutsche Polizisten und Soldaten bilden offenbar gerne die Sicherheitskräfte autoritärer Staaten aus - nicht nur in Libyen, sondern auch in China und Usbekistan.
Ex-Kanzler Schröder hat eine Verwicklung in die Affäre um Schulungen für libysche Sicherheitskräfte dementiert. Ein Ex-GSG-9-Mann räumte einen Deal mit dem Revolutionsführer ein.