Wenn Mütter ihre Kinder töten, wie der Fall in Brandenburg es zeigt, suchen Politik und Psychologie das Undenkbare erträglich zu machen. So wichtig der Gesellschaft diese ritualisierten Deutungen auch sind, so sehr verstellen sie den Blick auf das eigentliche Problem: das Tabu weiblicher Potenz
Nach einer Analyse von Jörg Schönbohm (CDU) ist „die von der SED erzwungene Proletarisierung“ der Gesellschaft für die Kindermorde von Brandenburg verantwortlich zu machen – wie praktisch!
Nicht das SED-Regime, sondern die Verwestlichung des Ostens nach der Wiedervereinigung führt zu Tragödien wie die Kindermorde von Brieskow-Finkenheerd. Die DDR-Strukturen sind weggebrochen, ein neuer Halt ist nicht entstanden
Bei der Bewältigung solcher Krisen kommen Eltern und Partnern zentrale Aufgaben zu, sagt der Jenaer Sozialpsychologe Bruno Hildenbrand. Fehlen familiäre Bindungen, können Menschen in soziale Isolation geraten
Seit einigen Wochen häufen sich in der brandenburgischen Hauptstadt brutale Übergriffe vor allem aus der Neonazi-Szene. Der Oberbürgermeister ist alarmiert von der Gewalt, aber auch von der Justiz, die Rechtsextreme trotz Haftbefehls laufen ließ