In Croydon brannte alles, vom traditionsreichen Möbelgeschäft bis zum afrokaribischen Laden. Viele Anwohner erlebten die Riots als Krieg und Verbrechen.
In den 80ern richteten sich die Krawalle gegen rassistische Polizeigewalt. Heute kennen weder Polizei noch Mob den Unterschied zwischen Politik und Niedertracht.
GROSSBRITANNIEN Die Unruhen breiten sich im Land aus: Schwere Auseinandersetzungen in Birmingham. Polizei meldet 1.300 Festnahmen. 16.000 Polizisten patrouillieren in London
Großbritannien wartet darauf, ob Gewalt und Plünderungen in der Nacht weitergehen. Ladenbesitzer in London wappnen sich mit Holzscheiten und Metallstangen.
GROSSBRITANNIEN Nach drei Nächten des Brandschatzens und Plünderns ordert Premier Cameron 10.000 zusätzliche Polizisten in die Hauptstadt. Schäden in Milliardenhöhe. Bislang mehr als 500 Festnahmen und ein Todesopfer SEITE 3, 14
Nach den Unruhen in Tottenham kommt London nicht zur Ruhe: Die Krawalle weiten sich auf andere Viertel aus. Auch am Montagabend wurde wieder gezündelt und geplündert.
In Tottenham kursierten Gerüchte, ein Anwohner sei ohne Not von der Polizei erschossen worden. Erst protestierten Anwohner friedlich, dann brannten Autos und Häuser.
Der Auftritt vor dem britischen Unterhaus hat gezeigt, dass Rupert Murdoch sich keiner Schuld bewusst ist. Der Medienzar reicht die Verantwortung nach unten durch.
Premierminister Cameron bedauert, den früheren Chefredakteur Coulson eingestellt zu haben. Der ehemalige Generalstaatsanwalt belastet indes die Polizei.
Die politische und die journalistische Eliten Großbritanniens sind auf unheilvolle Art ineinander verstrickt. Der Skandal um die "News of the World" ist nur Symptom dafür.
Prominente um Kofi Annan erklären den Kampf gegen die Drogen für gescheitert. Sie fordern die Legalisierung der Rauschmittel und die Entkriminalisierung von Abhängigen