taz-Autor Daniél Kretschmar lebte vor 30 Jahren in Rostock-Lichtenhagen, wo am 22. August 1992 ein rechter Mob tobte. Die Geschehnisse lassen ihn bis heute nicht los. Die Pogrome haben die deutsche Politik geprägt – und geraten dennoch in Vergessenheit13
RECHTE GEWALTDeutschland 25 Jahre nach dem rassistischen Pogrom in Rostock-Lichtenhagen: „Es hat sich etwas geändert“, sagt NSU-Opfer-Anwalt Mehmet Daimagüler. „Wir müssen reden“, fordert Zeitzeugin Mai-Phuong Kollath▶SEITE 2, 3
ROSTOCK-LICHTENHAGEN 20 Jahre nach dem Pogrom fordert Bundespräsident Joachim Gauck Zivilcourage und einen wehrhaften Staat: „Demokratie darf sich das Gewaltmonopol nicht aus der Hand nehmen lassen“, sagt er
In seiner Gedenkrede an das Pogrom von 1992 vermeidet es Bundespräsident Gauck, konkrete Verbindungen zur Gegenwart zu ziehen. Und in der FAZ werden Täter zu Opfer.
POGROM Im August 1992 belagerte ein rechter Mob vier Tage lang ein Flüchtlingsheim in Rostock-Lichten- hagen. 20 Jahre später reagieren Anwohner auf Nachfragen genervt ➤ Der Asylstreit SEITE 3 ➤ Lichtenhagen heute SEITE 4, 5 ➤ Ein Vietnamese erzählt SEITE 14