Kultursenator Flierl plädiert für Lernprozesse beim Umgang mit privatem und öffentlichem Gedenken. Aber auch für klare, neue Konzepte der Erinnerungskultur – den Checkpoint Charlie eingeschlossen. Eine Gedenk-AG soll es richten
15 Jahre nach dem Mauerfall ging der letzte Prozess gegen Ex-Grenzschützer der DDR in Berlin zu Ende. Die Richterin verhängte einen Schuldspruch, aber keine Strafen. Der Staatsanwalt bemängelte zu geringe Strafen für die verantwortlichen Politiker
Berlin denkt zwischen gestern und morgen. Von der Teilung muss mehr als ein Betonstück bleiben. Die Hauptstadt braucht ein gemeinsames Konzept zur Erinnerung an das, was man nicht mehr sieht
Auch 15 Jahre nach dem Mauerfall leiden hunderttausende unter den psychischen Folgen von seelischer Folter durch die Staatssicherheit. Oft werden sie für Simulanten gehalten. Opferverbände fordern leichtere Anerkennungsverfahren
Bei der Renaissance der Trödelmärkte zeigt sich der Osten als Trendsetter. Denn schon in der DDR wurde nichts weggeschmissen. Nun wird wieder Altes repariert – zur Freude der Ökologen
Als am 9. November 1989 in Berlin die Mauer fiel, gingen zwei Welten zu Ende, die sich gar nicht so unähnlich waren. Doch was folgte dann? Für die einen war die Wende ein Verlust, für die anderen Neuanfang. Seitdem finde ich sogar Touristen toll
Mit ihrem Holzkreuzwald am Checkpoint Charlie provoziert Alexandra Hildebrandt nicht nur die offizielle Erinnerungskultur. Ihr Museum appelliert an Gefühle, wo andere Institutionen und die Politik versagen. Ein Plädoyer für couragiertes Gedenken
Die Mauer ist weg. Es blieb ein Streifen brachliegender Fläche, dessen Besitzer nicht bauen wollen und nicht verkaufen können. Also haben sich die Anwohner das Land angeeignet
Alexandra Hildebrandt, Chefin des Berliner Mauermuseums, hat am Checkpoint Charlie eine neue Mauer und 1.065 Holzkreuze errichten lassen. Sie nennt das „Gedenken“
Der Gedenk- und Denkmalexperte Eberhard Elfert über das Mauerprojekt am Checkpoint Charlie: Das ist eine Inszenierung, noch dazu am falschen Ort. Denn: Der Checkpoint Charlie ist alliierte Geschichte. Berlin hat zu wenig Interesse an angemessener Mauer-Aufklärung, es mangelt an einem Konzept