Die Desaster der Nato-Strategie: Den Flüchtlingen aus dem Kosovo droht dasselbe Schicksal wie den Palästinensern. Das Versprechen der Rückkehr ist nicht einzulösen, die muslimische Kultur wird ausgelöscht ■ Von Edward Said
Im Durchgangslager Fort Dix sind die ersten Kosovo-Flüchtlinge eingetroffen. Wer bleiben will, darf bleiben. Die US-Armee ist besonders sensibilisiert ■ Aus Fort Dix Peter Tautfest
Dilemma des Fernsehkrieges: Während Machtpolitik sich immer emotional zu inszenieren weiß, fehlen der verantwortungsvollen Verhandlungspolitik die Bilder ■ Von Dieter Prokop
Der Verteidigungsminister empört sich über den „alptraumhaften Zustand der humanitären Situation im Kosovo“. Die Berichte der Hardthöhe lesen sich nüchterner ■ Von Bettina Gaus
■ Kosovo-Albaner aus den Flüchtlingscamps berichten von der Vertreibung aus ihren Dörfern, von Verwundeten und Toten, von Demütigungen und Beleidigungen, vom Regen, Hunger und der Kälte und von ihrer tagelangen Flucht
Die kosovarischen Vertriebenen in Makedonien dürfen die überfüllten Flüchtlingslager nur mit Genehmigung und für ein paar Stunden verlassen. Das Wasser ist knapp, die Versorgung mit Lebensmitteln notdürftig und die Angst um im Kosovo Zurückgebliebene groß. ■ Aus Tetovo Erich Rathfelder
In Ingelheim besuchte Bill Clinton, der angeblich mächtigste Mann der Welt, auch eine Einrichtung für Kosovo-Flüchtlinge. Und zeigte sich berührt, betroffen. Frauen zücken ihre Taschentücher, und Gerhard Schröder steht daneben ■ Aus Ingelheim Markus Franz
■ Bundesinnenminister rechnet mit Zustimmung der Länder für die weitere Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland. Makedonien schließt seine Grenze zum Kosovo
■ Hilfsorganisationen wollen Vertriebene von der albanischen Grenze in sichere Gebiete bringen. Bundeswehrarzt stellt „neue Qualität“ von Mißhandlungen fest. Schußverletzungen selbst bei Kindern
■ Wam Kat organisiert über das Internet Helfer für die Flüchtlingslager der vertriebenen Kosovaren. Aber auch das Mailboxensystem, das sich in Bosnien bewährt hatte, soll wiedererstehen
■ Bis zu 1.000 Soldaten sollen für die Versorgung von Vertriebenen eingesetzt werden. Bundestag soll am Freitag zustimmen. Doch gibt es auch in der Regierung lauter werdende Kritik am bisherigen Kriegsverlauf
Über die „Schande“, vergewaltigt worden zu sein, können die wenigsten Kosovo-Albanerinnen, die nach Albanien kommen, sprechen. Wie in jedem Krieg und bei jeder Vergewaltigung. Nun gelang es Human Right Watch dennoch, einige Flüchtlingsfrauen zu einer Aussage zu bewegen. Und ihre Berichte werden bestätigt. ■ Aus Kukes Erich Rathfelder
■ Flüchtlingsunterkünfte sind hoffnungslos überfüllt. Erste Kosovo-Albaner nach Kanada ausgeflogen. Großbritannien erklärt sich zu weiterer Aufnahme von Vertriebenen bereit