Viele Flüchtlinge landen in Abschiebeknästen, die keinerlei Kontrolle unterstehen. So lautet ein Fazit des jüngsten Berichts der Menschenrechtsorganisation
Schlussstrich unter die Kolonialvergangenheit, gemeinsame Flüchtlingsabwehr: Libyens Revolutionsführer besucht zum ersten Mal die Exkolonialmacht Italien.
FLÜCHTLINGSPOLITIK Vor vier Jahren höchst umstritten, heute Praxis: die Internierung von Flüchtlingen in libyschen Lagern – unter direkt menschenverachtenden Bedingungen
Immer mehr Afrikaner, die nach Europa wollen, landen in libyschen Lagern. Derzeit sitzen dort 60.000 illegale Migranten. Wenn sie überleben, werden sie abgeschoben.
Europas Politiker unterstützen afrikanische Flüchtlingslager, versuchen, auch das letzte Schlupfloch in die EU zu stopfen. Was hinter den Toren Europas passiert, interessiert sie nicht.
Mit Kontrollen, Patrouillen und Ausweisungen ersparen Länder wie Markko oder Libyen der EU die lästige Aufgabe, illegale Einwanderer selbst abzuschieben.
Libyen gewährleistet die Mindeststandards für Flüchtlinge nicht, dennoch arbeiten Italien und Malta bei der Abschiebung von Schwarzafrikanern mit Tripolis zusammen
Eine Delegation aus Brüssel handelt in Tripolis Eckpunkte für ein Abkommen zur Beamtenausbildung aus. Doch das bewilligte Geld ist knapp, und das nordafrikanische Transitland für Flüchtlinge hat die Genfer Konvention bis heute nicht unterschrieben
Zwei Jahre nach dem Antimigrationsabkommen zwischen Italien und Libyen informiert der Bericht einer EU-Mission über katastrophale Zustände in den libyschen Lagern. Selbst elementare Menschenrechte der Flüchtlinge sind nicht garantiert
Die EU-Kommission will vor der Errichtung von Asylbewerberlagern in Nordafrika rechtliche Fragen klären. Derweil schiebt Italien weiter Flüchtlinge ohne jedes rechtsstaatliche Verfahren ab
Flüchtlingsorganisationen wie Pro Asyl warten auf eine Stellungnahme von Rot-Grün. Eine eindeutige Verurteilung der Massenabschiebungen werden sie aber kaum bekommen. Die Regierungskoalition ist sich nicht einig, ob Italiens Praxis gegen internationales Recht verstößt
Italien hat am Wochenende 500 Bootsflüchtlinge unmittelbar nach ihrer Ankunft nach Libyen abgeschoben. Bundesinnenminister Schilys Lagerpläne könnten damit bald überflüssig sein
Seit Samstag verfrachtet Italien Bootsflüchtlinge nach Libyen. Großzelte für 150.000 Personen sollen folgen. Völlig unklar ist die Rechtsgrundlage. Hinzu kommt, dass das nordafrikanische Land kein überprüfbares Asylverfahren kennt