Am Frauentag läutete der DGB in Berlin „ein neues Zeitalter des politischen Aschermittwochs“ ein. Geschimpft wurde wenig. Gestritten erst recht nicht. Hier trafen sich Frauen, die es geschafft haben
Am gestrigen 90. Internationalen Frauentag waren diejenigen, die auf die Straße gingen, sehr motiviert. Viele waren es jedoch nicht. Grüne Politikerinnen gingen an die Börse, in Marzahn wurde die Frauenrechtlerin Clara Zetkin geehrt. An einer Demonstration nahmen nur wenige teil
Der Internationale Frauentag wird in der Hauptstadt immer häufiger eher kulturell als politisch begangen. Die Frauenszene ist zersplittert und stellt keine gemeinsamen Forderungen mehr auf. Die Projekte klagen über chronischen Geldmangel
■ Nachwuchs für die Bewegung: In „Die widerspenstigen Töchter“ plädieren Susanne Weingarten und Marianne Wellershoff für eine neue Konzeption feministischer Politik
■ Feministische Literatur in Hamburg: Die Literaturwissenschaftlerinnen Dagmar von Hoff und Barbara Naumann von der Zeitschrift „figurationen“ im taz-Interview
Von „Frauen-Fragen“ zu „frau-tv“: Inge von Bönninghausen, Erfinderin des Frauenfernsehens, geht nach 20 Jahren im Dienst der langsam entschlafenen Frauenbewegung in den Ruhestand. Ein Porträt ■ von Heide Oestreich
Bis weit in die sechziger Jahre hinein gab es für Frauen nur ein Lebensmodell: das der treusorgenden Mutter und Ehegattin. Seither sind mit der Verve und Hilfe vieler Feministinnen eine Reihe von Tabus gebrochen worden. Gesprochen werden darf nun auch über sexuellen Mißbrauch von Kindern und Gewalt in der Ehe. Teil XXI der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ von Silke Mertins