Antisemitische Vorfälle an Schulen und gewalttätige rechte Cliquen: Viele haben die Jugendlichen im Osten bereits aufgegeben. Regisseur Mirko Borscht, 35, arbeitet mit ihnen. Warum er glaubt, dass sie sich nicht wirklich von dieser Gesellschaft entfernen wollen
Klaus Farin ist ein angesehener Wissenschaftler. Aber jetzt hat er eine Studie vorgestellt, derzufolge die rechte Szene unter Ost-Jugendlichen nicht mehr angesagt ist. Andere Forscher zerpflücken die Ergebnisse. Ebenso wie Kollegen aus seinem Institut
Fast die Hälfte aller Jugendlichen in den neuen Bundesländern nimmt an Jugendfeiern teil. Vom sozialistischen Initiationsritual der DDR ist jedoch nicht mehr viel geblieben. Heute verlässt man die Kindheit mit Spaß und Geschenken, um in der DDR-Nostalgie der Erwachsenen anzukommen
Für die Jugend im Osten hat die Bundesrepublik nicht gehalten, was sie versprochen hatte. Zehn Jahre nach Fall der Mauer stößt die westliche Werte- und Wirtschaftsgemeinschaft auf immer größere Skepsis ■ Von Eberhard Seidel
Nicht nur in Sachsen, überhaupt in der früheren DDR steigt die Zahl von Rechtsextremen. Gewalt gegen Ausländer, so scheint es, ist ein ostdeutsches Problem. Eifrig wird nach den Ursachen für dieses Phänomen gesucht. Die sozialistische Erziehung der DDR, der Zwang zum Kollektiv, heißt es, sei schuld. Doch Neonazismus gibt es auch im Westen – trotz aller Reformpädagogik. Die Jugend antwortet mit Schlägen gegen das Fremde. Haben beide Systeme versagt? ■ Von Uta Andresen
■ Die Thesen des westdeutschen Kriminologen Christian Pfeiffer über die Ursachen der Ausländerfeindlichkeit in den Neuen Ländern sorgen für Furore. Sein Blick richtet sich auf die Geschichte, nic