Zugereiste in Berlin: Türken und Schwaben sind zwei große Minderheiten der Hauptstadt. In Wedding trafen sich die beiden Bevölkerungsgruppen zu einem interkulturellen Heimattreffen. Motto: „Was ist die Mehrzahl von Heimat?“ Mit dabei: der grüne Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir
Neu-Berliner sind ständig auf der Suche nach Indizien, die die Richtigkeit ihrer Entscheidung belegen. Nach guten Gründen für den Umzug an die Spree zu suchen, kommt einer Selbstüberlistung gleich, weil das jeder Entscheidung innewohnende letztlich Unbegründbare völlig verkannt werden muss
Murad Yacoubi sieht sich selbst als feinfühliges Chamäleon. Er hat keinen Ort, wo er unbedingt leben möchte. Er will Ortswechel nach Lust und Laune, vielleicht eine südländische Frau, die auch hier groß geworden ist, und irgendetwas zwischen vereinnahmender Großfamilie und moderner Single-Kultur
Jürgen Laska lebt seit 1978 in Berlin. Den Ostteil der Stadt will er bis heute nicht besuchen. Aus Prinzip. Er kämpft für das Gedenken an die Mauerstadt
Bundestagsabgeordnete tagen seit knapp einem Jahr in Berlin. Die erhoffte Konfrontation mit der sozialen Realität einer Großstadt bleibt aus. Die Parlamentarier schauen lieber auf ihre Wahlkreise
Die rheinischen Single-Frohnaturen fühlen sich im „prallen Berliner Leben“ wohl und nutzen die Mittagspause für kleine Ausflüge an den Gendarmenmarkt. Die Neuberliner um die fünfzig leiden dagegen an Vereinsamung: „Ich fange schon an, mit den Omis in der S-Bahn zu reden“von ANNETTE ROLLMANN
Berlin ernennt 23 Rentner, Abiturienten, Akademiker und Angestellte zu „Botschaftern“, die Diplomaten das wahre Berlin zeigen wollen ■ Von Barbara Bollwahn de Paez Casanova