Abschied vom Atomstrom, Elektrizität aus Wind und Sonne, die Zukunft von Strom und Kohle? Fragen und Antworten zu den international einzigartigen Gesetzen.
Im Bundestag wird ein historischer Beschluss gefasst: Als erste Industrienation der Welt will Deutschland alle Atomkraftwerke abschalten. Ein Ortstermin im politischen Berlin.
ATOMKRAFT Heute wird der Bundestag den Atomausstieg beschließen – mit einer breiten Mehrheit, die es ohne den jahrzehntelangen Protest der Anti-AKW-Bewegung nicht gegeben hätte. Ein Grund, zu feiern, auch wenn längst nicht alles erreicht ist ➤ Seite 8, 11
Der Bundestag beschließt nicht nur den Atomausstieg, sondern auch Gesetze zum Netzausbau. Zahlreiche Verbände kritisieren den mangelnden Bürgereinfluss.
Der Atomausstieg bietet den Erneuerbaren jetzt eine Chance zu wachsen, sagt der Solarstromforscher Eicke Weber. Doch gefördert werden auch künftig die falschen Stromerzeuger.
Die Erneuerbaren werden keinen Boom erleben, fürchtet der Unternehmer Matthias Willenbacher. Die Bundesregierung habe viel mehr ein Interesse, die Erneuerbaren zu bremsen.
Die Grünen haben Erfolg, weil sie sich und ihre früheren Ideale genial vermarkten. Das Ideal der konsequenten Wachstumskritik ist jedoch auf der Strecke geblieben.
PARTEITAG Die Grünen sagen Ja zum schwarz-gelben Atomausstieg. Der kopiert größtenteils das, was Fraktionschef Jürgen Trittin als Umweltminister vorbereitete
Was in der schwarz-gelben Gesetzesnovelle steht, haben Grüne einst erfunden. Ihr Ja dazu drückt Selbstbewusstsein aus. Statt sich trotzig in der Frontalopposition zu verbuddeln.
AKW Ausstieg bis 2022 – das soll der Bundestag nächste Woche beschließen. Die Grünen müssen diesen Zeitplan von Angela Merkel mittragen, findet die Parteispitze
VonBrigitte Behrens / Ulrike Mehl / Emily Büning / Ambrosius Theis / Johannes Remmel / Peter Wallenstein / Nina Hagen
Darf die Partei dem Atomausstieg der Bundeskanzlerin zustimmen? Sie muss, sagt Claudia Roth. Doch viele Mitglieder empfinden das als Verrat am Gründungsmythos.
Bewegungsorientierte Basis und Realos in der Spitze der Grünen streiten um die Zustimmung zum Atomausstieg. Ihren Wählern ist aber egal, wann das letzte AKW vom Netz geht.
Das Geld kommt von vielen Seiten: Forschungseinrichtungen des Bundes, die Bahn und auch die Endlager-Baufirma zahlen Beiträge für Lobbyverbände der Atomindustrie.