Er war ein Denker, der das Krumme krumm sein ließ. Das passte zu seiner rheinischen Art. Er war aber auch ein Lehrer, der dem Wissen als Instrument der Macht misstraute. Das passte zu seiner Berufung: Der Philosoph und Soziologe Dietmar Kamper ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Ein Nachruf
„Jeder hat so einen Bauern in sich. Der ackert auf den Feldern der Erfahrung“: Der Autor Alexander Kluge im Gespräch über natürliche Zeit und Übereilung, Not und Wendigkeit, Irrtümer und das Böse
Jeden Tag stöhnen wir unter der Vielfalt der Möglichkeiten – und nie sind wir sicher, ob wir richtig gewählt haben. Von der Lust an Optionen, der Last der Entscheidungen und der List der Individuen
Die empirische Sozialwissenschaft versucht zu erklären, was uns alle ins Internet treibt. Aber auch die Wissenschaftler selbst gehen gern online: Ihre Testpersonen sind zu Haue am eigenen PC billiger und ehrlicher als im Labor der Universität
Polizisten sind gerne Helden. Recht und Ordnung setzen gerade junge Beamte bereitwillig mit Gewalt durch. Dies belegt die neue Studie „Cop Culture“ von Rafael Behr. Polizistinnen jedoch kommen bei ihm nicht vor
Pierre Bourdieu fordert ein Bündnis von globalisierungskritischen Basisinitiativen, engagierten Wissenschaftlern und reformierten Gewerkschaften – kann es das geben?
Der Winter hört nie auf, der Kapitalismus vertauscht alles mit allem, und überall in der Stadt begegnet einem dieses so oft denunzierte, verdrängte, pathologisierte Weltgefühl, das man auch Depression nennt. Einige Anmerkungen zu der Reihe „Kapitalismus und Depression“ in der Volksbühne
„Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein“ – wie oft noch? In der neuerlichen „Patriotismus“-Debatte wird ein Nationalstolz beschworen, der über fehlende politische Ideen hinwegtäuscht. Dagegen haben auch die Gegner des Wir-Gefühls bislang keine rationellen Argumente gefunden
Sozialpsychologische Versuche in den USA waren Vorbild für den deutschen Wissenschaftsthriller „Das Experiment“. Die politischen Hintergründe und zwielichtigen Methoden solcher Forschungsprojekte werden vom Film jedoch nicht hinterfragt – dabei liegt hier die eigentliche Brisanz des Themas
Der Streit um Joschka Fischer wird zur Generationendebatte hochstilisiert. Doch warum, für wen? Am Ende fühlen sich nette Aufsteigergrüne und andere Streber noch bemüßigt, ihre Durchschnittsbiografien als Generationenphänomen darzustellen
Exklusion der Exklusion? Die derzeitige Soziologiedebatte über die Problematik des Ausschlusses aus der Gesellschaft schwankt zwischen scholastischer Abstraktion und theoriefernem Engagement