Der Eros der Theorie und das Versprechen von der herrschaftsfreien Rede. Der Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas wird heute 70. Seit einiger Zeit nähert sich dessen Denken immer mehr dem seines großen Kontrahenten Niklas Luhmann an ■ Von Reinhard Kahl
Was steckt hinter dem Dahinterstecken? Oder: Die bedeutende Kunst, an einen bedeutenden Mann zu erinnern. Ein Sammelband über Niklas Luhmann verzichtet auf allen Lärm und Überbietungsambitionen ■ Von Peter Fuchs
■ Heinz Budes Diagnosen aus der Wende und Vereinigungszeit sind brillante Analysen, entbehren aber einer Theorie, die die vielen Glitzerstücke einordnet
Deutsche Geschichtsforscher rechnen mit einer Generation ab, die lange tot ist. Ein Symposium der Böll-Stiftung und der Europa-Universität Viadrina ■ Von Volker Weidermann
Die Rolle der Frauen zwischen islamischer Orientierung und der Dominanz westlicher Gesellschaftsentwürfe. Der Wandel durch Globalisierung spiegelt sich nirgends so deutlich wie im Geschlechterverhältnis ■ Von Birgit Rommelspacher
Ist Kultur ein Sicherungssystem, hat auch der Kapitalismus eine Kultur. Eine der Beobachtung und Interpretation. Die Aufklärung entläßt ihre Kinder. Überlegungen zum Berliner „Rosenkriege“-Projekt ■ Von Dirk Baecker
Buddhisten, Scientologen oder die PDS kann man tolerieren, Raucher nicht. Über die neuen Kunstreligionen des Alltags, Mode und Revolte als soziale Gottesdienste ■ Von Norbert Bolz
Das Filmmuseum Potsdam organisierte eine Podiumsdiskussion zum Thema Pop und Leni Riefenstahl, „Pop will eat itself“. Als die Veranstaltung dann aus dem Ruder lief, waren die verantwortlichen Museumsdamen freilich schon längst verschwunden ■ Von Cornelia Siebeck
Was kommt nach dem Tod des Sozialismus? Der britische New-Labour-Soziologe Anthony Giddens sucht den „dritten Weg“ zu einer radikalen, neuen Mitte ■ Von Klaus Taschwer
Die Soziologie nach getaner Arbeit. In Porträts und Interviews parlieren Sozialwissenschaftler über die Gesellschaft. Der Einfall des Autors überflügelt die Empirie ■ Von Harry Nutt
„Neue Männer braucht das Land“ hieß vor Jahren ein Hit. Eine aktuelle Männerstudie behauptet: Vor allem im Westen herrscht an ihnen noch immer großer Mangel. Im Osten gibt es schon ein paar mehr von ihnen. Umdenken lohnt sich, denn der neue Mann ist zufriedener mit Leben und Liebe als der unbeirrte Macho. Eine Bilanz ■ Von Ute Scheub
■ Neues Zentrum für feministische Studien an der Bremer Universität soll Forschungen verschiedener Richtungen bündeln und sichtbar machen, sagt Professorin Sigrid Schade
■ Mit Niklas Luhmann ist einer der bedeutendsten deutschen Gesellschaftswissenschaftler der Nachkriegszeit gestorben. Der Bielefelder Systemtheoretiker, der sich nie wettkämpferischen Debatten verpflichtet fühlte, beanspruchte, alle gesellschaftlichen Bereiche abzudecken