Die neuen Utopien (1): Klar, sich eine Vorstellung von einer besseren Welt zu machen, ist out. Trotzdem bleibt das Problem der Realpolitik weiterhin, dass sie einer normativen Messlatte bedarf
Theodor W. Adorno und Max Horkheimer gründeten nicht nur die Frankfurter Schule, sie sorgten auch dafür, dass sie überlebt. Wie ihnen das gelang, beschreibt Alex Demirovic in seiner herausragenden Studie
■ Von Amerika lernen heißt nicht immer siegen lernen. Die Philosophin Agnes Heller befürchtet, dass die Amerikanisierung der Welt Europa um sein kulturelles Selbstverständnis bringen könnte. Was in erster Linie der Pharmaindustrie gefallen dürfte
Die Linke hat seit einiger Zeit Carl Schmitt, den Kronjuristen Hitlers, für sich als Theoretiker entdeckt. Chantal Mouffe hat zu dieser seltsamen Leidenschaft nun einen bemerkenswerten Band herausgegeben
Gunter Person, Kunstvermittler und Mitbegründer von „Geist und Wirtschaft“, im Interview über ungeahnte Jobchancen für resignierte Geisteswissenschaftler
Der Bochumer Philosoph Kurt Flasch hat eine spannende Studie über völkische Agitation prominenter Philosophen während des Ersten Weltkriegs geschrieben
Auch zehn Jahre nach der Volkskammerwahl fehlt eine philosophische Reflexion der DDR-Geschichte. Die Verführbarkeit durch den dogmatischen Wahrheitsanspruch wird nicht ausreichend thematisiert
Wie ist Verstehen möglich? Das ist die Frage, der sich Hans-Georg Gadamer ein Gelehrtenleben lang gewidmet hat. Heute wird der Altmeister und Exportschlager der deutschen Philosophie hundert Jahre alt ■ Von Udo Tietz
Auf, auf, zum Weltenbrande: Lehrreiches, Praktisches und Anekdotisches in drei neuen Büchern zum großen russischen Anarchisten und Meister der Revolution, Michail Bakunin
Auf Schloß Elmau suchten die kulturellen Hauptfraktionen mit Peter Sloterdijk einen „Ethik Codex der Anthropotechniken“. Während der Karlsruher Philosoph Selbstgespräche murmelte, definierten Naturwissenschaftler das „vernünftig Vertretbare“ ■ Von Sabine Leucht
Sloterdijk weiß nicht Bescheid: Der Menschenpark, für den der Karlsruher Denker Regeln eingefordert hatte, findet nicht statt. Denn das Klonen von Menschen wird auf lange Zeit unmöglich sein. Die Zellmaschinerie enthält zu viele Geheimnisse ■ Von Cord Riechelmann