SCHOCK Zehn Jahre nach Erscheinen der ersten Pisa-Studie hat sich Deutschlands Bildungslandschaft verändert. Doch die Revolution steht noch aus: im Unterricht
Im Bonner Exbundestag versuchen sich Schüler darin, die hohe Schule der Diplomatie bei den Vereinten Nationen nachzuahmen. Das nehmen die Kids mächtig wichtig. Sie halten Reden, verabschieden Resolutionen – und machen auch sonst so viel Unsinn wie die hohen Herren in Genf und New York
Der schwedische Bildungsreformer Mats Ekholm sieht keine Zukunft für Asiens Paukschulen. „So viel, wie dort in die Köpfe gepresst wird, kann man gar nicht behalten.“ Dennoch kann Deutschland von den erfolgreichen Pisa-Ländern etwas lernen: Dass ein Land gemeinsame Bildungsziele braucht
Bei den Pisa-Siegern gehören Schulpsychologen wie selbstverständlich zum Lehrpersonal. In Deutschland werden die Lern- und Kommunikationsberater nur in Krisenfällen gerufen. Und fristen ansonsten ein Nischendasein
In Deutschland bewahrt sich die Pädagogik einen naiven Umgang mit Fragen von Einwanderung und Rassismus. Im internationalen Vergleich ist es Entwicklungsland antidiskriminierender Schulpädagogik. Ein Blick über die Grenzen könnte wichtige Impulse besonders für die schulische Praxis geben
Dokumentation der Ergebnisse der weltweiten Pisa-Bildungsstudie: Deutsches Schulsystem schneidet schlecht ab – auch bei der Chancengleichheit. Soziale Herkunft wichtiger als in anderen Ländern. Die Integration von Migrantenkindern gelingt nicht