In Hamburg und Niedersachsen formieren sich die Kritiker des achtjährigen Abiturs. In Kiel ist man schon weiter: Dort hat der Bildungsminister Ekkehard Klug die Rückkehr zum alten Abitur in Aussicht gestellt.
Wer das achtjährige Gymnasium (G8) abschaffen will, entzieht den Gemeinschafts-, Gesamt- und Stadtteilschulen eine Chance, auch leistungsstärkere Schüler zu gewinnen.
Bei den Wahlen in Hamburg spielt die Schulpolitik keine Rolle mehr. Seit dem Volksentscheid vom Sommer 2010 zittern die Parteien vor dem Bildungsbürger.
LEHRERMANGEL Weil in Hamburg die Schülerzahlen weniger zurückgehen als anderswo und der Lehrkörper überaltert ist, bestehen gute Chancen für Quereinsteiger – vor allem in den Mangelfächern
Es wird sich zeigen müssen, ob die derzeit veranschlagten Summen reichen, um die individuelle Förderung so auszubauen, dass das Sitzenbleiben an Hamburgs Schulen überflüssig wird.
Wenn in diesem Jahr das Sitzenbleiben abgeschafft wird, wittert eine FPD-Frau ein Sparprogramm - hat allerdings schlicht ein Behördenpapier missdeutet.
Professoren und Praktiker protestieren gegen die Abschaffung der Bildenden Kunst als Pflichtfach. Senator Wersich wundert sich: Er setze doch nur den Schulkonsens um.
50 Schulleiter fordern mehr Personal für Beschulung von Kindern mit Behinderung. GAL streicht den Bezug auf Integrative Regelklassen aus ihrem Programm.
Es ist ein glücklicher Moment für alle, die für die Primarschule gestritten haben: Die Idee ist nicht vollends ausgemerzt worden. Und das auch noch durchgesetzt von einem CDU-Senator.