■ Die US-Regierung hat ihre beiden Kriegsziele erreicht: „Kuwait ist befreit. Iraks Armee ist geschlagen.“ Washington fürchtete nun den Eindruck, nur noch auf Vernichtung aus zu sein. Für die Freunde Bagdads aber bleibt Saddam Hussein vorläufig der Held, der wochenlang einer Übermacht getrotzt hat.
■ Die steile Karriere und der persönliche Kreuzzug des George Bush/ Immer wieder fühlte er sich genötigt, den Eindruck von Handlungsunfähigkeit zu zerstreuen
■ Die Waffenruhe, die die Alliierten nach 100 Stunden Bodenkrieg verkündeten, gilt einer offenbar vernichteten Armee. Von 42 Divisionen des Diktators aus Bagdad, so die Darstellung der Sieger, seien 41 ausgelöscht. US-Präsident Bush hat damit auch seinen ganz persönlichen Feldzug gegen Saddam Hussein gewonnen.
■ Bei CNN heißt das Motto der Kriegsberichterstattung aus dem Persischen Golf statt „War in the Gulf“ ab sofort: „Towards Peace in the Gulf“/ Die Medien singen ein Hohelied auf die Menschlichkeit der Sieger
Rußiger Regen und ölbedeckter Meeresboden bleiben erhalten/ Verdunstetes Öl ist nicht unschädlich/ Die Konsequenzen des Krieges im Irak sind vermutlich erschreckender als bislang angenommen ■ Von Hermann-Josef Tenhagen
Kanzler stellt Rolle der PLO bei Verhandlungen über das Palästina-Problem in Frage/ Vom angekündigten „Marshallplan“ für den Nahen Osten ist nicht mehr die Rede/ Deutsche Soldaten sollen beim nächsten Mal mitkämpfen ■ Aus Bonn Ferdos Forudastan
■ Interview mit dem Arafat-Berater Bassam Abu Sharif über die Position der PLO im Golfkrieg/ Die palästinensische Frage steht immer noch im Zentrum aller Probleme des Nahen Ostens/ Saddam Hussein wurde laut Sharif dazu gezwungen, die palästinensischen Forderungen hintanzustellen
„Die finanzielle Abrechnung steht noch aus“: Kriegssteuerboykott soll mit dem Ende der Kampfhandlungen nicht aufhören/ Betriebe verweigern Zahlungen ■ Von Bettina Markmeyer