■ Der sowjetische Außenminister warnt vor einem Rückfall ins 19.Jahrhundert, wenn "KSZE der Nato untergeordnet wird". EG-Kommissar Andriessen fordert "mehr Investitionen und Verstärkung des Handels statt...
■ Solange das Einkommensgefälle zwischen Nord und Süd, West und Ost zunimmt, werden die großen Migrationsbewegungen nicht verschwinden. Neben einem Umwelt-Sicherheitsrat sollte die UNO auch über einen solchen für Flüchtlinge verfügen. Langfristig allerdings lassen sich die Wanderungen nur mit einer Reform der internationalen Handels- und Finanzpolitik verhindern. Ein Interview von Michael Rediske und Georgia Tornow mit WILLY BRANDT
Die Nationalitätenkonflikte könnten in den meisten Regionen Osteuropas und der Sowjetunion neue Flüchtlingsströme auslösen: von den Ungarn Siebenbürgens über die Polen in Litauen bis zu den sowjetischen Bulgaren. Während sich die meisten Wanderungsbewegungen innerhalb Osteuropas abspielen werden, gibt es auch Völker ohne Territorien, die es häufiger als bisher nach Westen drängen könnte. Beispiel: die überall diskriminierten Roma. ■ VON ERHARD STÖLTING
Die Bilder der zu Wasser flüchtenden Vietnamesen erregten vor über zehn Jahren die Aufmerksamkeit der Medien. Die Boat people galten als Flüchtlinge und erhielten humanitäre Hilfe. Nach der politischen Öffnung Vietnams wurden aus Flüchtlingen Auswanderer, die Hilfsprogramme sind seitdem an der Verhinderung weiterer Emigration orientiert. ■ VON JONAS WIDGREN
■ Wo früher der Eiserne Vorhang war, verläuft heute eine grüne Grenze. Und wer damals als Flüchtling begrüßt wurde, gilt heute als „illegaler Grenzgänger“. Über das Österreichische Bundesheer im Einsatz berichtet OLIVER TANZER
Westeuropa ist längst zur Einwanderungsregion geworden – nur will es niemand wahrhaben. Die Europäische Gemeinschaft überläßt die Migrationspolitik den nationalen Regierungen und geheim tagenden Zirkeln. ■ Von Dorothea Hahn