■ Ausländische Vertragsarbeiter warten oft vergebens auf Abfindungszahlungen/ Die Lausitzer Braunkohle AG versucht, Lohnfortzahlungen zu umgehen/ Mosambikaner wollen deshalb Heimreise verweigern
■ Bis Ende des Jahres werden rund 100.000 Saison-Arbeitskräfte aus Osteuropa in die Bundesrepublik vermittelt sein/ Nach dem Rotationsprinzip müssen sie nach drei Monaten wieder zurück
■ Für Günter Wallraff hat sein Buch "Ganz unten" in Deutschland zwar bewirkt, daß illegale Leiharbeit jetzt als Menschenhandel angesehen wird. Ansonsten aber prägen neue Ausländerfeindlichkeit und
■ Die Kluft zwischen Serben und Bosniern, zwischen Slowenen und Kosovo-Albanern wird nicht allein in Jugoslawien größer. Auch unter den Auswanderern in Deutschland wachsen die Animositäten zwischen Angehörigen verschiedener Nationalitäten. Man isoliert sich zunehmend voneinander: eigener Sprachunterricht für Kroaten, die Bosnier wollen eine Koranschule, jedes der Völker hat mittlerweile seinen eigenen Kulturverein. Da man aber oft untereinander geheiratet hat, gehen die Konflikte mitten durch die Famiien. us Berlin berichtet ANDREA BÖHM
■ In den Betrieben und Fabriken Ostdeutschlands herrscht der permanente Ausnahmezustand. Die Gewerkschaften stemmen sich gegen die sozialen Folgen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Die Menschen haben kaum einen individuellen Ausweg und hoffen auf die Hilfe der Gewerkschaften. Die Ostkollegen müssen sich erst an die neue Rollenverteilung von Arbeitgeber und Werktätigen gewöhnen, zumal wenn ehemalige Genossen plötzlich den Hardliner-Kapitalisten spielen. Ein Bericht aus Leipziger Metallbetrieben. VONMARTINKEMPE