■ Vor einem Jahr schien den Bürgern aus der Ex-DDR noch alles, was aus dem Westen kam, besser zu sein. Heute läßt sich mit identitätsstiftenden "Qualitäts-produkten aus den neuen Ländern" prima werben.
■ Geht es nach dem Willen der Bürger der ehemaligen DDR, so soll sie nichts im Alltag an den realen Sozialismus erinnern. Vor allem die Gründerväter haben ihr Recht, sich auf Straßenschildern verewigt..
■ Heute stellen die fünf neuen Länderchefs ihre Finanzforderungen an Bund und alte Bundesländer vor. Denn auch mit den zehn Möllemann-Milliarden wäre die Katastrophe nicht abwendbar, ebensowenig mit fünf Milliarden Mark aus dem Fonds Deutsche Einheit.
■ Nur schleppend kommt der Aufbau von Justizverwaltungen und Gerichten voran. Noch ist unklar, wie viele der ohnehin wenigen Richter und Staatsanwälte weiter amtieren können. Aber Brandenburgs Justizminister Bräutigam will keine „Besatzungsjustiz“.
■ Ein brandenburgisches Kreisgericht versucht, den Anschluß an das bundesdeutsche Justizsystem zu finden/ Neue Gesetze, alte Richter und kein Unrechtsbewußtsein
■ Ab Montag werden Flüchtlinge, die um Asyl nachsuchen, erstmals auch auf die neuen Bundesländer verteilt. Nicht nur die Mitarbeiter der zentralen Aufnahmestellen fühlen sich dabei heillos überfordert. Noch weitgehend „im Fluß“ befinden sich auch Unterbringung und soziale Betreuung.
■ Saliha Scheinhardt, einst „Gastarbeiterin“ aus der Türkei, heute Verfasserin von Erzählungen über die Situation von Arbeitsimmigrantinnen, zur BVG-Entscheidung INTERVIEW
■ Mit windigen Verordnungen und Gesetzesänderungen versucht das Bundesarbeitsministerium seit Jahren, eine kostensparende Praxis zu retten: Die Arbeitslosenhilfe wird für viele um einen fiktiven Unterhaltsbetrag gekürzt. Jetzt zweifelt auch ein Sozialgericht daran, daß das einschlägige Gesetz verfassungsgemäß ist, und legt es in Karlsruhe vor.
Generalsekretär der DDR-CDU Kirchner sogar hauptamtlicher Stasi-Mann? Bürgerkomitee Erfurt: Belastende Unterlagen gegen weitere Spitzenpolitiker ■ Von Vera Gaserow