Die Kanzlerin referiert jedes Detail des Koalitionsvertrags und lobt die kleinen Schritte – die Oppositionsparteien üben sich in einer neuen Klatschordnung
Neues Kabinett beschließt in seiner ersten Sitzung das Ende für Steuersparfonds – rückwirkend zum 11. November. Fiskus hofft auf Mehreinnahmen von 2 Milliarden Euro im Jahr 2008. Rückschlag für erneuerbare Energien
Die SPD-Familienpolitikerin Nicolette Kressl will mit Elterngeld die Geschlechter-Rollenverteilung aufweichen. Bei arbeitslosen Eltern kann sie Kürzungen nicht ausschließen. Im Detail gibt es erste Konflikte mit Familienministerin von der Leyen (CDU)
Hildegard Müller wird sicherlich eine wichtige Frau im Kanzleramt – Rolf Schwanitz kein wichtiger Mann im Gesundheitsministerium. Peter Altmaier wird die Innenpolitik der Union modernisieren, Matthias Machnig seinen neuen Chef, den Umweltminister Gabriel, gut verkaufen
DGB-Chef Sommer will kein eindeutiges Urteil über den schwarz-roten Koalitionsvertrag fällen, geißelt aber den Abbau des Kündigungsschutzes und die höhere Mehrwertsteuer
Die Grüne Bärbel Höhn ist neue Chefin des Verbraucherausschusses – aber Gegenspielerin von CSU-Minister Horst Seehofer will sie nicht werden. Lieber ist sie „neutrale Anwältin der Verbraucher“. Die Grünen haben ihre Posten weitgehend verteilt
Die große Koalition will den Kündigungsschutz lockern. Mehr Jobs wird das nicht bringen. Und für die Arbeitnehmer verändert sich die Lage weniger real als psychologisch. Die gefühlte soziale Sicherheit nimmt ab, so Heide Pfarr
Mit 310 zu 249 Stimmen verweigert der Bundestag dem Kandidaten der Linken das Amt des Bundestagsvizepräsidenten. Fraktionschef Gregor Gysi: Der für die Linksfraktion vorgesehene Posten im Präsidium bleibt bis auf weiteres unbesetzt
Heute tritt der Chef der Linkspartei/PDS zum vierten Mal für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten an. Dass er diesmal tatsächlich gewählt wird, ist unwahrscheinlich – die Front der Ablehner steht
Rente mit 67, Steuern hoch, Kündigungsschutz weg: Die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und CDU ergeben jeden Tag eine neue schlechte Nachricht. Warum bleibt die öffentliche Empörung aus?